Livebericht vom 23.08.2017 in Hamburg, Open Air Am Volkspark
(Fotos by Eller + Jini)
Direkt vorm Volksparkstadion, dem Fussballtempel, den die Fussballverrückten in der Amboss-Redaktion entweder lieben oder hassen, spielten mitten in der Woche VOLBEAT ein beeindruckendes Open Air Konzert. Knapp 20.000 Leute waren an diesem (endlich mal) schönen Sommerabend zusammengekommen, um die Dänen zu feiern. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es mit AMORPHIS und FLOGGING MOLLY zwei Vorbands gab, die den allergrößten Teil des Publikums aber nicht zu interessieren schien. Zumindest war der Zuspruch eher nordisch unterkühlt bei diesen Bands, im Gegensatz später zum Hauptact.
AMORPHIS haben wir nach 3-stündiger Anreise leider nur zur Hälfte mitbekommen, aber u.a. mit „Into Hiding“, einem ganz alten Song, habe ich noch eines meiner Lieblingslieder der Finnen vernehmen dürfen. FLOGGING MOLLY kannte ich bis dato nicht, der Folk-Punk-Rock der seit 20 Jahren aktiven Band war aber durchaus mitreißend. Allerdings zeigten das nur wenige im Publikum. Alles fieberte auf VOLBEAT hin…
Der Aufbau der Bühne mit Steg ins Publikum rein und einem an einen Boxring angelehnten Podium ließ bereits vor Beginn ein dynamisches Konzert vermuten. Und so war es auch, der der „Boxring“ wurde ständig von allen Bandmitgliedern genutzt, vorneweg der charismatische Frontmann Michael Schøn Poulsen, der es sichtlich genoss, mitten in den Fans zu agieren. Aber auch Drummer Jon Larsen ließ man später zur Zugabe ganz vorne mitwirken.
Die Show lebte neben der musikalischen Mischung aus Metal, Rock ’n’ Roll und Country von den drei Leinwänden, auf denen entweder abwechselnd alle Bandmitglieder in Aktion zu sehen waren oder Animationen abliefen, zumeist im Grafikstil der Alben. Diese grafischen Filmchen waren mal Showeffekt, mal erzählten sie die Geschichte der Songs.
Apropos Songs, hier haben VOLBEAT einen knapp zweistündigen Ritt durch ihre Diskographie vollzogen mit nahezu allen Hits z.B. „Radio Girl“, „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“, „Sad Man’s Tongue“, „Doc Holliday“, „For Evigt“ oder „Still Counting“, dem finalen Track in der Zugabe bei dem die Band sehr publikumsnah einige Kinder aus dem Publikum mit auf die Bühne geholt hatte. Für die Kids ein unvergessenes Erlebnis, soviel war in ihren Gesichtern jedenfalls abzulesen.
Insgesamt fand ich, haben VOLBEAT ein echtes Spektakel veranstaltet. Fette Multimediawände, coole Animationen, kernige Mucke, hier und da ein bisschen Feuer und Feuerwerk, dazu alles sehr nah am und zum Publikum dargeboten. Ich hatte ein gutes Konzert erwartet, aber das gute Wetter und die Performance der Dänen haben den Abend echt zu etwas besonderem gemacht. Die Reise in die Hansestadt hat sich gelohnt. Danke VOLBEAT! (eller)