im Garten des Oktopuss während der Regenzeit
Nach einer langen, gestauten Fahrt erreichen wir das Festivalgelände des ROTORMANIA-Festivals. Anfangs fragen wir uns, warum die Autos die ganze Straße entlang stehen, aber dann kommt die Lösung: man kommt ohne Trecker-Hilfe nicht mehr AUF den Campingplatz…ahem…ob es eine gute Idee ist, sich auf den Platz draufschleppen zu lassen?! Wer schleppt uns wieder runter? Ach was, scheißegal…
Nachdem wir uns zu einem schönen Stellplatz haben schleppen lassen, beginnt der Aufbau. Dank der verspäteten Ankunft, den Wartezeiten und dem Wetter dröhnt uns während des Aufbaus schon die erste Band entgegen…ich denk‘ noch: „Cool, die klingen ja wie BLACK SHAPE OF NEXUS…wusste gar nicht, dass noch andere Bands spielen, die so klingen“. Schließlich kann ich mir kaum vorstellen, dass die Band den Festival-Opener macht…
Aber bevor ich mich den Bands widme, möchte ich über das Festival an sich berichten…
Das ROTORMANIA ist im strengen Sinne keine öffentliche Veranstaltung. Wer jemanden kennt, der jemanden kennt, bekommt die Kontaktdaten und los geht’s. Das klingt zwar für manchen etwas elitär, ist es aber der familiären Atmosphäre definitiv zuträglich.
Das Fest findet auf einem Bauernhof statt. Von unserem Bus sind es ca. 30m bis zum Eingang und wenn du den durchschritten hast, stehst du in einer sehr geräumigen Scheune, in der es eine kleinere Bühne und Merchandise gibt. Aber die Größe ist sehr großzügig bemessen und man findet immer seinen Platz. Einige Schritte weiter kommt man zwar ins Freie, aber die große Bühne inklusive des Platzes davor ist ebenfalls überdacht, so dass man nicht nass werden muss, wenn man den Bands lauscht. Das rustikale Ambiente ist wie gemacht für dieses Festival, denn es ist, genau wie der Bands, die Musik, die Menschen, einfach nur erdig, echt und bietet keinen Raum für Firlefanz und Selbstdarsteller.
Ein Hinweis in eigener Sache sei mir noch erlaubt: Ich bin nicht in der Lage, alle Bands mit warmen oder weniger warmen Worten zu bedenken, da ich einiges zugunsten der schönen Gespräche, des Essens und Relaxens zur Hintergrundmusik degradieren musste, aber ich bin ja keine Maschine. Früher ging es mir bei Konzerten und besonders Festivals immer nur um die Musik, während andere nur ein nettes Wochenende verbringen wollten. Heute kann ich das verstehen, denn das ROTORMANIA ist, wie ich hoffentlich plausibel darstellen kann, ein Event für sich. Die Musik ist allerdings das Sahnehäubchen, denn die Bands, die eingeladen wurden, sind fast durch die Bank erste Sahne und zwischen Szenegrößen, Helden und Newcomern findet man viele neue Bands, die den musikalischen Horizont erweitern.
Durch das Wetterchaos und die Tatsache, dass das Equipment von ROTOR dank des Platzregens am Freitag abgekackt ist, ist die ursprüngliche Running Order ziemlich unnütz, was ja nicht in der Verantwortung des Veranstalters liegt. Im Gegenteil hat man als Gast eigentlich nicht gemerkt, dass es im Hintergrund wahrscheinlich mächtig anstrengend war, die Reihenfolge neu zu strukturieren. Nur die Auswirkungen habe ich gespürt, als, wie ich bereits erwähnte, bei unserer Ankunft bereits BLACK SHAPE OF NEXUS ran mussten. Ich würde nicht übertreiben, wenn ich sage, dass ich mich extrem auf die Band gefreut habe, da ich sie noch nie Live sehen konnte. Naja. Ich habe sie ja wenigstens gehört und das sollte ein kleiner Trost sein. Sehr kleiner Trost, wohlgemerkt.
Die nächste Band des Abends ist…keine Ahnung! Ich komme mit der Running Order nicht mehr klar und genieße einfach nur meinen ersten Gig auf dem ROTORMANIA. Ach so, die Band heißt THE GREAT MACHINE und sollte eigentlich morgen spielen. Die Frontfrau besitzt eine tolle Stimme und die Band webt einen schönen Psychedelic-Teppich, mit dem sie die ganze Scheune auslegen. Der Drummer Drummer ist ein Tier, wenn er auf seine Becken und Trommeln prügelt und der Gitarrist hält sich vornehm im Hintergrund, jedenfalls körperlich. Musikalisch läuft hier alles wie am Schnürchen und die Leute vor der Bühne sind begeistert. Ich auch.
Als nächstes sehe ich mir interessiert COOGANS BLUFF an. Auf dem 2011er STONED FROM THE UNDERGROUND haben sie mir nicht wirklich gefallen, aber die beiden CDs „Magic Bubbles“ und „Poncho Express“ haben einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen. Daher bin ich gespannt, was die Band hier und heute abliefert. Und sie liefern amtlich ab. Der funkige, mit Bläsern versetzte Stoner / Alternative Rock ist heute voller Energie, die dich förmlich anspringt. Wieder assoziiere ich den Sound mit den Straßen von San Francisco und auch wenn ich Bläser nicht wirklich in mein Herz geschlossen habe, machen sie bei COOGANS BLUFF Sinn und nur das zählt. Die Leute gehen auch sehr steil und feiern die Band gut ab. Haben sie sich aber auch verdient.
Den musikalischen Gegenpart liefern heute abend COR. Ich kenne nur die CD „Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere“ und die hat mich damals schwer beeindruckt. Leider hatte ich etwas Probleme mit dem Gesang, aber heute knallt es richtig. Friedemann shoutet in bester Hardcore-Manier und seine Präsenz auf der Bühne ist mehr als beeindruckend. Sollte die Szene mal ein charismatisches Aushängeschild suchen, der sowohl durch die Texte, Ansagen, Bühnenpräsenz und Attitüde aus der Menge heraussticht, sollten sie mal „Rügen“ im Navi eingeben. Der Sound in der Scheune drückt richtig fett aus den Boxen und der Mix aus Punk/Hardcore/Metal reaktiviert meine letzten Kräfte. Fett, fett, fett. Und ein sehr geiler Kontrast zu den anderen Bands. Außerdem habe ich mich vor dem Auftritt lange mit zwei Jungs unterhalten, die extra nur wegen COR gekommen sind. Kann ich jetzt ohne weiteres verstehen, denn live ist die Band verdammt geil. Großes Lob.
Das Catering ist hier was ganz Besonderes: Bratwurst vom Kohlegrill (ist ja noch nicht sooo speziell) und eine selbstgemachte Kartoffelsuppe geben dir die Power, die man für das Wochenende und für den Kampf gegen das Wetter braucht. Die Kartoffelsuppe ist frisch zusammengeschnippelt und ich habe noch auf keinem Konzert oder Festival erlebt, wie sich die Helfer hinsetzen, und für 400 Leute Kartoffeln schälen, Karotten zerlegen und eine wohlschmeckende Suppe kochen. Das ist schon genial und wie alles, was mit dem Festival zusammenhängt, geprägt von persönlichem Einsatz und Liebe zum Detail. Großartig. Das heutige Frühstück sieht genauso genial aus: frische Fischbrötchen, Schmalzbrot, Eibrot und dampfender Kaffee. Am Samstag morgen habe ich auch endgültig das Gefühl, dass wir uns auf einem Familientreffen befinden, welches die fürsorgliche Oma für ihre ganze Brut ausrichtet und sich persönlich darum sorgt, dass es niemandem an etwas mangelt. So kann der Festival-Samstag ruhig starten!
DxBxSx hatten eigentlich vor, auf dem Campingplatz einen Guerilla-Gig zu rocken, aber bei dem Wasserstand hätten sie sich auch gleich mit ′ner Mikrowelle in die Badewanne setzen können, um sich Popcorn zu machen. Also, was macht man auf dem Festival, auf dem Improvisationstalent zur Grundausstattung gehört? Man baut sein Equipment einfach im Eingang zur Scheune auf und fängt um kurz nach 12 Uhr an zu rocken! Und zwar ganz mächtig akkurat. Ohne Scheiß: wenn die beiden Burschen von gestern Abend nur wegen COR da waren, sind DxBxSx unsere Droge. Die Band hat das gewisse Etwas, den Dreh, den Kniff. Ihr kennt ja die Bettwäsche mit dem bekifften Schaf auf dem steht: „Mit DxBxSx ist alles genial!“ Texte=genial. Riffs=genial. Attitüde=genial. Bass=genial. Schlagzeug=genial. Gesang=genial. Alles=genial. Und genial ist auch dieser Gig. Wenn sie sich denn erstmal entschieden haben, welchen Song sie spielen wollen oder vielleicht docj nicht und vor allem wie das Riff geht und ob A oder C, rollt die Groovemaschine seines Weges. Dann ist die Band so geil eingegroovt, dass es kein Halten mehr geben kann. Wenn ich im nächsten Leben ein Bassist werde, klaue ich definitiv Timos Bassound. Er erinnert mich immer an eine Mischung aus Geezer Butler (das Spiel) und Cliff Burton (Energie). Wahnsinn. Zusammen mit Tier Stevie an den Drums ergibt das eine tödliche Mischung für die Frequenzen untenrum. Stevie ist einfach unglaublich. Er powert die Beats raus, dass es schon alleine Spaß macht, ihn eine Stunde zu beobachten. Angel am Mikro ist heute zu solcher unschönen Zeit schon sehr gut drauf. Er macht die Schranke, wenn die Leute zum Bier- oder Kaffeestand wollen (schließlich spielt man ja mitten in der Tür), seine Ansagen sitzen und ich finde seinen Auftritt sehr energiegeladen. Er singt und schreit sich die Seele aus dem Leib, dass es eine wahre Pracht ist. Die Auswahl an Songs ist wieder gelungen und neben bekannten Superhits aus den Top Ten wie „Ihr! Alle! Immer!“, „Wachschutzsau“, „Die Ex von Otto“, „120 Ruhepuls“, „Liebesgrüße nach Neukölln“, „Action Moni“, „Panik schieben“, „Echte Männer“, „Rauchwehr“, „Der Zaun“, „Hartz IV oder Superstar“ und dem Rausschmeißer „Fressen, Schlafen, Glotze an“, bei dem man wieder Stevies Drumkit abbaut, haben sie heute die eingedeutschte Coverversion vom DEAD BOYS-Klassiker „Ain′t it fun“ im Gepäck. Dieser Song hat auf einmal meine Stimmung geändert, denn er kommt mit den deutschen Texten so unglaublich intensiv, deprimierend, ehrlich und gleichzeitig warnend aus den Boxen, dass ich von der Intensität erst mal völlig gebannt bin. (Danke übrigens an Timo, der mich aufklärt, dass es ein Cover der DEAD BOYS ist…ich kannte das Original bis dahin nicht wirklich…) Ich verlange umgehend die Veröffentlichung dieses Songs in der DxBxSx-Version. Am besten Live, auf ′ner 7′′. Zack zack! Fazit: ich bin nicht objektiv. Und stolz drauf. DxBxSx sind die Quintessenz des Powertrios.
Ich frage mich nach dem Gig allerdings ernsthaft, was da jetzt noch kommen mag?! Was lässt mein Herz höher schlagen? Was animiert mich zum Biertrinken? War′s das jetzt und wir rudern nach Hause? Mitnichten!
TRIP TO MAAS kommen angeflogen und ruckzuck bin ich schon wieder begeistert. Ist das einstudiert oder improvisiert, was Sven da an der Gitarre liefert? Keine Ahnung, es klingt jedenfalls nach fettem Blues mit psychedelischen Parts, also „Spaceblues“, wie die Band es selbst tituliert. Passt eigentlich wie die Faust auf′s Auge und wie so häufig an diesem Wochenende darf ich eine total relaxte Rhythmussektion bewundern. Es sieht sehr locker und geschmeidig aus, was Inka (d) und Spindolin (b) auf der Bühne abziehen, aber vor der Bühne, das Ohr mal ganz dicht am Tieftöner, weiß man mal wieder, dass der Bass ein echtes Instrument ist, der für sich geniale Linien spielen kann. Wie fast alle Bands an diesem Wochenende sehe ich auch TRIP TO MAAS zum ersten Mal und kann nicht wirklich mit Songtiteln um mich werfen, was aber auch nicht nötig ist. Es reicht schon, euch mitzuteilen, dass diese Band Live einen großartigen Eindruck gemacht hat.
Dass es sich um ein ausgesprochen relaxtes Festival handelt, habt ihr euch sicher schon gedacht und die einzigen Beschimpfungen, Flüche und negativen Gefühle werden gen Petrus und seine Schergen artikuliert, der es sich nicht nehmen lässt, nach einem relativ stabilen Samstag am Abend die Schleusen mal so richtig aufzudrehen und den Campingplatz, der eh‘ schon mehr Moor als Acker ist, endgültig zu fluten. Addiert man noch den Sturm der Nacht dazu, darf man sich freuen, dass die Zelte nicht im Rahmen einer Sturmflut davongeschwommen sind. Andererseits geht es auch noch schlimmer, wie die Zustände im Süden der Republik zeigen. Aber Gummistiefel sind das modische Accessoire des Wochenendes, soviel steht fest.
Dann dreht sich der ROTOR. Die Live-CD „Festsaal Kreuzberg“ ist schon ein grandioses Dokument ihrer Arbeit, aber kein Vergleich zu dem Inferno, welches sie direkt vor mir auf der Bühne entfacht! Oh mein Gott, ist die Band eine gut geölte Maschine. Ihre Songs treten so unglaublich in den Arsch, dass es weh tut. Aufgrund des druckvollen Sounds und der genialen Songs, habe ich das Gefühl, das Wetter ist in diesem Moment nicht die einzige Urgewalt, die dich wegbläst. Lustig ist auch zu beobachten, dass es sich eindeutig um Kopfnicker-Musik handelt. Alle vor der Bühne nicken zu dem fetten Groove und lassen sich auch durch die progressiven Parts nicht aus den vertrackten Takten bringen. Das Nicken endet kurz vor dem Headbangen und man kann sich diesem Trio einfach nicht entziehen. Aber Moment mal…Trio? Kaum hat man sich mal umgedreht, steht im späteren Verlauf des Gigs ein zweiter Gitarrist auf der Bühne! Wenn ich die Leute um mich herum richtig belauscht habe, ist das eine Premiere!? Die ursprüngliche Besonderheit bei ROTOR ist ja, dass sie zu dritt und mit einem Föhn eine unglaubliche Wall of Sound kreieren können…aber der zweite Gitarrist sorgt für noch mehr Druck, auch wenn der Unterschied zum „Original“ nicht wirklich groß ausfällt. ROTOR live ist etwas, dass der Mensch unbedingt erlebt haben muss, bevor er seinen letzten Atemzug tut.
Wir wärmen und trocknen uns gerade am Bus, als mir feinster Psychedelic-Blues an die Ohren dringt, wir alles wärmen und trocknen sein lassen und vor die Bühne stürmen. Dort spielt die Gruppe KING. Himmelherrgottsakra. Wie großartig sind die denn?! Ziemlich! Monstermäßige Bluesriffs treffen auf psychedelische Elemente und irgendwie kommen mir Assoziationen zu den DOORS in den Kopf, nur härter und kompromissloser. Die Mischung ist einfach großartig, der Sänger rockt und die Songs machen schlichtweg Spaß. Ich bin schwer von der Band begeistert und muss leider feststellen, dass es an den Ständen keine CDs etc. zu erwerben gibt. Ein wenig Recherche bringt ans Licht: Clemens (b) und Charlie (d) spielen bei COOGANS BLUFF. Clemens hatte ich ja fast schon am Haarschnitt erkannt, war mir aber nicht ganz sicher. Die Gitarre bringt Steffen zum Singen, der sonst bei SPACESHIP LANDING und BLACK BOX MASSACRE tätig ist. KING scheint demnach mehr ein Projekt, als eine feste Band zu sein. Trotzdem bzw. gerade deswegen würde ich mich über einen Livemitschnitt / eine CD von KING sehr freuen.
Um es mit den Worten meines Kollegen Raphael zu sagen: „DAMPFMASCHINE liebt man oder nicht“. Zur ersten Gruppe zähle ich mich nicht. Nicht, dass ich assiges Verhalten nicht zu schätzen wüsste, aber von der Haltung her passt die Band nicht wirklich ins Bild des Festivals. Alle bisherigen Bands präsentieren sich als Einheit, was zählt ist die Musik und die Band, aber bei DAMPFMASCHINE fährt man einen ordentlichen Egotrip inklusive Rockstargehabe. OK, ich habe ab und zu zum Takt genickt, aber das sind lediglich Reflexe. Der Grund, warum ich mir die Band länger anschaue, als ich geplant hatte, ist weil ich gucken wollte, ob der stramme Sänger noch auf die Bühne kotzt. Hatta aber nich.
Toiletten sind auf dem Campingplatz oder auf den Bauernhof ausreichend vorhanden und ich staune nicht schlecht, als sogar am Sonntag um 00:40 Uhr eine liebenswürdige Person bei dem Wasserklosett für saubere Schüsseln und neues Papier sorgt. Sowohl den vielen, vielen Helfern ist es zu verdanken, dass das Ereignis wohl auf immer in meinem Hirn verankert bleibt (bis der Onkel Alzheimer alles rausschmeißt), aber auch das Publikum war einfach nur grandios. Es ist von Anfang bis Ende nur entspannt und alle sind einfach nur gut drauf. Ich glaube, ich habe noch nie so viele interessante Gespräche geführt, wie an diesem Wochenende. Am Samstag fragt plötzlich jemand, ob ich für’s Amboss-Mag schreibe…mein erster Gedanke: „Endlich! Ich bin endgültig so unglaublich berühmt, dass man mich auf der Straße erkennt! Ich sollte mir Autogrammkarten drucken lassen…“, aber es war Raphael, der ebenfalls das Amboss-Mag mit Leben füllt! Persönlich waren wir uns noch nie begegnet und irgendwie hat er mich erkannt und angesprochen! Wohl getan, werter Kollege! Es war mir wahrlich eine Freude dich kennenzulernen. Autogrammkarten lasse ich trotzdem drucken…
Ich lerne jeden Tag was Neues über mich. An diesem Wochenende habe ich festgestellt, dass meine Festival-Halbwertszeit bei ca. 24 Stunden liegt, danach ist der Akku nur noch halbvoll. Kathi ist sowieso die tapfere von uns beiden, denn sie ist auch noch erkältet, aber glaubt nicht, dass Worte des Jammerns über ihre Lippen kommen! Allerdings muss sie den Umständen Tribut zollen und verzieht sich in die warme (und trockene!!!) Schlafstätte, während ich noch einmal aufbreche, um mir COLOUR HAZE anzuschauen. Das Warten auf den Headliner lohnt sich, denn nachdem mich COLOUR HAZE mit „She said“ gnadenlos begeistert haben, bin ich natürlich gespannt, wie die Band die Perfektion auf die Bühne überträgt. Naja, was soll ich sagen?! Sie liefern perfekt ab. Es ist beinahe erschreckend, mit welcher scheinbaren Leichtigkeit sie ihre komplexen Klangkosmen zum Explodieren bringen, traumhafte Gesangslinien einbinden und (wieder einmal) eine sensationelle Symbiose von drei Musikern auf der Bühne erschaffen. Die überlangen Songs erzählen dir Geschichten, denen du dich einfach hingeben kannst.
Nach einer Stunde rudere ich zu unserem Basiscamp, mache die Fenster auf, lege mich hin und lasse mich von den formidablen Klängen von COLOUR HAZE in ein Traumland entführen. Ich träume, dass wir nächstes Jahr wieder auf dem ROTORMANIA sind und dass die Sonne scheint. Danke, COLOUR HAZE.
Als der Sonntag morgen kommt, wird uns ganz flau im Magen. Richtig, der Alkohol fordert seinen Tribut, aber das flaue Gefühl im Magen stammt vom Anblick des Campingplatzes. Wir wissen: „Ohne Trecker läuft hier nix“. Und da kommen unsere Helden ins Spiel. Ich sage „Helden“ und ich MEINE „Helden“. Wenn du etwas aus eigener Kraft nicht schaffen und dich ohne Wenn und Aber auf fremde Menschen verlassen kannst, die sich den Arsch aufreißen, damit wir uns vom Acker machen können…das ist was Besonderes. Leider kenne ich die Namen der „unsung heroes“ nicht, aber möge ihnen immer eine gute Ernte den Speicher füllen!
Das war mein kleiner Bericht zum ROTORMANIA und wir möchten uns bei allen Menschen bedanken, ohne die wir dieses Erlebnis nicht gehabt hätten: allen Organisatoren, Helfern und besonders den Treckerfahrern. Zusätzlich freue ich mich über all die Menschen, die wir treffen durften und mit denen das Quatschen so richtig Spaß gemacht hat. Danke! (chris)