LIVEBERICHT

PARTY.SAN OPEN AIR 2011 :: Das Festival für Black / Death und Grind


FESTIVALBERICHT
vom 11.-13.8.2011 in Schlotheim
u.a.mit Morgoth, At The Gates, 1349, Morbid Angel, Enslaved, Taake, Ensiferum, Belphegor, Darkened Nocturn Slaughtercult, Dew-Scented
www.party-san.de

 

DONNERSTAG

Als wir gegen 18:00 Uhr endlich nach dem Verkehrsarmageddon Bielefeld in Schlotheim ankamen, sahen wir von der ersten Band BYFROST leider nichts. Komischerweise spielte die Band im Zelt und nicht auf der Bühne. Nach einiger „Recherche“ erfuhren wir, dass die Bühne durch Wind beschädigt worden war und erst am nächsten Tag für Konzerte genutzt werden kann, da sonst der TÜV den Organisatoren wortwörtlich aufs Dach steigen würde. Deswegen mussten am Donnerstag alle Bands in dem Party Zelt spielen.

Direkt nach BYFROST spielten DEW-SCENTED aus dem Norden Deutschlands. Sie lieferten ein bunt gemischtes Set aus alten und neuen Songs ab, die von Energie und Rohheit nur so strotzten. Songs wie „Rituals of Time“ oder „Acts of Rage“ der älteren Alben bildeten hier für jeden Old School Thrasher die definitiven Highlights.


Dann betraten die absolut unterbewerteten belgischen ABORTED die Bühne. Dies war die erste Band, die wir auch im Zelt bestaunen durften, da nun auch unsere Unterkunft und unser Pavillon aufgebaut waren. Schnell war klar, dass die Belgier vor Spielfreude nur so sprudelten. Ehrlich gesagt, kann ich gar nicht nachvollziehen, warum ABORTED nicht größer sind. Für die Uhrzeit drängten sich schon viele Leute ins Zelt. Aber egal auf welcher Veranstaltung ich sie bis jetzt gesehen habe, hatten sie immer einen frühen Spielplatz, was ihrem Stand nicht gerecht wird, finde ich. Auch wenn sie durch ihren Core-einfluß vielen „echten“ Metallern auf den Sack gehen könnten, habe ich selten eine Death Metal Band gesehen, die so brutal und kompromisslos zu Werke geht. Sie flippten auf der Bühne völlig aus und schleuderten ihre Songs wie eine Abrissbirne durchs Zelt. Von Songs der aktuellen EP („From A Teppid Whiff“) bis hin zu Knallern ihres Debütalbums („Nailed Through Her Cunt“) spielten sie sich quer durch ihre Diskographie und bevorzugten dabei Songs der Alben, die für die Fans wichtig sind. Nach Aborted gingen wir zum Zelt zurück, um zu grillen.

Als es schließlich dunkel war, wurden Aborted von der rumänischen Band NEGURA BUNGET abgelöst. Obwohl ich im Vorfeld nichts Schlechtes über die Band gelesen hatte, konnte mich die Mischung aus symphonischem, naturmystischem Black Metal vom Zeltplatz aus nicht überzeugen.

Auch bei der nächsten Band blieb es schwarzmetallisch. Gegen 22 Uhr ging die wohl bekannteste Black Metal Band mit weiblicher Sängerin auf die Bühne. DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT aus Nord-Rhein Westfalen. Der kratzende Old School Black Metal klang vom Zelt aus sehr gut, doch zu dieser Zeit waren frisch gegrillte Nackensteaks nach fünfstündiger Autofahrt wichtiger. Auch die absolut dummen und äußerst rechts-anstößigen Interviewkommentare der Band, die ich im Vorfeld im Internet las, schmälerten meine Lust die Band zu sehen.


Um 23 Uhr war es endlich Zeit für die polnischen DECAPITATED. Es war relativ stickig und ziemlich voll, so dass wir DECAPITATED nur aus der Ferne sahen. Der Sound war klar und auch die Songs funktionierten live relativ gut. Dies hab ich bei anderen Technical Death Metal Bands schon wesentlich schlechter gesehen. Doch trotzdem wollte der Funke nicht überspringen. Die Energie der Band kam bei mir nicht an und ich erkannte auch keinen einzigen Song der Alben. Schade.

TRIPTYKON konnten wir leider nicht mehr sehen, da wir zu müde waren. Die neue Band des Thomas Gabriel Fischer, die aus der Asche der Schweizer Metal Legende Celtic Frost entstanden sind, waren so laut, dass wir sie vom Zelt aus noch gut hören konnten. Die Musik klang sehr düster und hatte viele Doom Metal Einschnitte. Dies gefiel mir sehr gut und deswegen hoffe ich, die Band im Dezember noch auf der Hatefest Tour mit Kataklysm und Marduk bewundern zu dürfen.

Somit endete der erste Tag doch sehr ruhig, nach viel lauter Musik und Verkehrschaos.

 

FREITAG

Freitagmorgen begann um 9 Uhr mit dem Flunky Ball Turnier. Wir schauten erst gegen 11 Uhr vorbei, aber da zu dieser Zeit der Alkoholpegel schon relativ hoch war, schien der Spaß- und Jubelpegel auch sehr hoch zu sein. Das motivierte direkt zum Mitmachen, doch leider musste man sich im Vorfeld anmelden. Ein kurzer Blick auf die Bühne zeigte, dass diese komplett einsatzfähig schien. Auch der Wind hatte nachgelassen. So stand einem bewölkten Tag mit vielen guten Bands nichts mehr im Wege.


Um 13 Uhr kam der Opener PUTERAEON auf die Bühne, von dem wir aber allerdings nicht viel mitbekamen. Eine Stunde später war es dann Zeit für TRUPPENSTURM. Mit der Beschreibung der Plattenfirma zu dieser Band ist eigentlich schon alles gesagt: Aggressiv, brutal, rau, hässlich, düster chaotisch und satanisch – alles Attribute, die ab sofort in einem Wort zusammengefasst werden können: TRUPPENSTURM. Die drei Jungs füllten die Bühne komplett aus und zerstörten mit ihrem War Metal den Nachmittag. Zwischen den Songs wurde kein Wort gesprochen, es ertönten höchstens Samples. Völlig in schwarz gekleidet und an den sichtbaren Partien der Haut mit Kunstblut beschmiert, vermittelten sie den Krieg auch äußerlich. Die Vorstellung hat mich total umgehauen. Beide Daumen hoch!


Die erste Black Metal Band des Tages waren URGEHAL, die um 15 Uhr ihre satanische Messe begannen. Irgendwie war es etwas früh für richtigen Satanismus, aber mit genug Bier im Becher konnte man auch darüber hinwegsehen. Die „Through Thick Fog Til Death“-Scheibe von URGEHAL läuft regelmäßig bei mir und gefällt mir immer wieder gut, dieses Feeling konnten die Jungs aber leider nicht auf die Bühne projezieren. Eine der wenigen Bands, die noch richtig nach Black Metal aussehen und ich habe mich richtig gefreut sie mal live zu sehen, aber leider sprang der Funke nicht über, schade!

Als sich der Nachmittag nun dem Ende zu wandte, begann die erste amerikanische Band des Festivals ihr Set. Der rotzige Black-Thrash Metal von SKELETONWITCH ließ hier kein Auge trocken. Mal schnell, mal langsam, aber immer sehr riffbetont und nach vorne treibend klingt die Musik der Amis. Stellenweise erinnern die Songs auch an die melodischen, verspielten Parts der amerikanischen Band Doomriders. Nach 45 Minuten leider schon vorbei, machten die sympathischen Weltmächtler kräftig Lust auf mehr.


Die schwedischen DESULTORY sahen wir nicht, da sich deren Spielzeit mit unserem Mittagessen überschnitt. Nach erfolgreicher Stärkung betraten ABSU die Bühne. Die Amerikaner betraten die Bühne leider nicht, wie von mir erhofft, mit ihrem silbernem „Corpsepaint“. Ihr Black Metal kam trotzdem sehr gut an, auch wenn bei mir, wie vorher bei Urgehal, der Funke nicht richtig überspringen wollte. Trotzdem freute ich mich, diese Band mal live gesehen zu haben, da ich immer wieder begeistert bin vom Schlagzeuger, der bei der Geschwindigkeit nebenbei noch singt und auch musikalisch hier vom Standard abgewichen wird!


Die wohl bekannteste irische Black Metal Band PRIMORDIAL erschien pünktlich zum Sonnenuntergang. Der Opener „No Grave Deep Enough“ vom neuen Überalbum „Redemption at the Puritan’s Hand“ riss die Menge sofort mit. Der rohe black-metallische Sound in Verbindung mit der klaren, epischen Stimme von Alan Averill sorgte für Gänsehautfeeling. Die Setlist orientierte sich sehr an den neueren Releases. So spielten sie noch „Bloodied yet unbowed“ und „Lain with the Wolf“ vom neuen Album und „As Rome burns“ vorm Vorgängealbum. Lediglich der Song „The Coffin Ships“ war von einem älteren Release. Soundtechnisch und vor Allem musikalisch überzeugten mich Primordial auf ganzer Linie.

Nach Primordial grillten wir erneut, deswegen konnten wir die Band MELECHESH aus Jerusalem leider nicht sehen. Da ich die Band im Vorfeld, aber auch auf CD nie ganz überzeugend fand, war dies hier kein Nachteil für uns. Während wir noch unser Abendbrot zu uns nahmen, begann der Auftritt der österreichischen Band BELPHEGOR. Vom Zeltplatz aus klang der Sound sehr fett und wuchtig, weswegen wir unsere Mahlzeit beschleunigten und uns Richtung Bühne aufmachten. Die letzten 3-4 Songs von BELPHEGOR sahen wir von den Merchandise Ständen aus und gegen Ende des Auftritts gingen wir noch einmal vor die Bühne. Die Atmosphäre auf der Bühne beeindruckte mich hier sehr. Das Licht war sehr matt, rot/blau und dunkel gehalten, was alles in eine grabesähnliche Dunkelheit hüllte. Die halbnackten, gefesselten Frauen auf der Bühne erachte ich für albern, aber anscheinend gehört das bei der Band wohl dazu. 🙂


1349 waren eine absolute Favoritenband für mich des diesjährigen PartySan! Ich durfte sie vor Jahren schon mal auf einem kleinem Clubgig bewundern und so sehr wie dort hat mich selten eine Black Metal Band beeindruckt. Für mich gehört vor allem „Beyond The Apocalypse“ zu einem der härtesten, krassesten und besten BM-Releases nach der Jahrtausendwende. Und auch genau diese Intensität konnten 1349 wieder mal auf die Bühne bringen. Black Metal in Reinkultur, faszinierend!

Nach 1349 machten wir uns auf den Weg zum Zelt, da plötzlich der Regen relativ stark wurde. ENSIFERUM aus Finnland hörten wir vom Campingplatz aus. Die Finnen machten gut Stimmung und ihr folkiger Metal heizte die Menge gut an. Ihre Setlist war eine gute Mischung aus allen Veröffentlichungen und beinhaltete neben Songs vom neuesten Album „From Afar“ (2009) auch Songs der ersten Alben wie z.B. den Song „Lai Lai Hei“, der definitiv Bandhymnen Niveau hat.

Als der letzte Ton der finnischen Folk Kapelle verklungen war, machten sich alle bereit für MORBID ANGEL. Die amerikanische Death Metal Institution, die vor Allem durch ihr Erstlingswerk „Altars of Madness“ (1989) Genremitgründungsstatus zu gesprochen bekam, dann während ihrer Karriere durch einige grenzwertige Interviews für Furore sorgte und im Jahr 2011 durch klärende Gespräche und ein neues Album erneut in den Mittelpunkt der amerikanischen Death Metal Urgesteine rückte, wurde von vielen lauthals erwartet. Da ich MORBID ANGEL auf dem diesjährigen Wacken Open Air gesehen habe, wo sie mich sehr enttäuschten, da der Sound durchweg schlecht war, waren wir auf nichts Großartiges gespannt. Doch die Band lieferte hier ein gutes Set ab. Neue Songs und alte Songs bildeten eine gute Mischung, die Ansagen von David Vincent waren unterhaltend und auch der Sound war breit und stimmig. Beim Übersong „Maze of Torment“ war ich mittlerweile im Schlafsack und konnte zufrieden einschlafen.

Der Freitag war für mich ein voller Erfolg, da soundtechnisch alles passte, die Stimmung überall sehr gut war und auch die Bands durch die Bank weg gut ablieferten.

 

SAMSTAG

Schon während des Frühstücks erklang die abwechslungsreiche Rock’n’Roll Musik von CASHLEY aus dem Zelt. Der Opener des Tages spielte lockere Musik im Stil von Johnny Cash und Elvis Presley von der auch der Name der Gruppe herrührt. Viele Klassiker der beiden Rockikonen, aber auch moderne Songs im Stil der 50’/60’er Jahre. Die Band wurde gut aufgenommen und es ertönte stetig viel Beifall.

Pünktlich um 12 Uhr standen dann die deutschen DAWN OF DISEASE auf der Bühne. Ihr schwedisch angehauchter Death Metal konnte überzeugen, aber lockte uns nicht nach vorne.


Direkt danach wurde es Zeit für ein bisschen Gore Grind aus den Niederlanden. CLITEATER waren auch eine der Bands, auf die ich mich besonders freute. Das ist Musik die einfach Spaß macht und auch von der Band mit der notwendigen Prise Humor gesehen und dargebracht wird. Mit großer Spielfreude knüppelten dich die Jungs so fix durch ihr Programm, dass aus alten wie auch aus neuen Stücken bestand, dass am Ende sogar noch Zeit für 2 nicht geplante Stücke übrig war. Sichtlich erfreut war die Band auch über die Jungs im Publikum, die in Bademantel und mit Klobürste oder Dildo bewaffnet den Rest des Publikums zu Bewegung oder einem Circlepit anstachelten und dabei auch mit Konfetti um sich warfen! Eine absolut gelungene Vorstellung von Band und Publikum. Nun gingen wir zurück zum Zelt und aßen Mittag. Die Band WITCHBURNER, die ab 14 Uhr spielte, gefiel mir vom Zeltplatz aus sehr gut. Der ange“black“te Thrash Metal war gut gespielt, der Sound war astrein. Gekrächzte Ansagen über gefolterte Hexen und andere unschöne Dinge unterstrichen das düstere Image. Daumen hoch.

Dann war PANZERCHRIST an der Reihe. Allein der Bandname brachte mich vor dem Festival zum Lachen und auch die deutschen Texte und Songtitel ließen mich nur müde grinsen. Der langweilige Black/Death Metal gab mir gar nichts. Hier leider kein Sperrfeuer sondern nur Rohrkrepierer.


Nach dem ganzen Panzer/Krieg Geschrammel war nun wieder Zeit für ein bisschen Melodie. Die niederländisch-/gelderländischen Folk Metaller HEIDEVOLK überzeugten auf ganzer Linie. Die zwei Sänger wirkten sehr sympathisch und hatten das Publikum gut im Griff. Die Musik war sehr melodiös, trotzdem rau und hatte hier und da eine gute Portion Metal. Der niederländischen Texte unterstrichen hier auch sehr die Authentizität der Musik, die hier wirklich mit viel Herzblut gespielt wurde.


Endlich war wieder Zeit für Grindcore. Doch die amerikanischen EXHUMED fuhren zum alten Festivalgelände nach Bad Berka. Deswegen sprangen die norwegischen Black Metaller von TAAKE ein. Noch eine Band, auf die ich mich besonders freute. Die Norweger um „Hoest“, der vor allem durch seine „Hakenkreuz-Affäre“ auf sich und die Band aufmerksam machte, wurden auch vom restlichen Publikum freudig erwartet, dass sich zahlreich vor der Bühne eingefunden hatte. Die Band stand bereits auf der Bühne, als „Hoest“ in eine Norwegenflagge gewickelt dazu kam. „Over Bjoergvin Graater Himmerik“ ist definitiv ein richtig gutes BM-Album, aber leider konnten auch diese Jungs mich nicht richtig überzeugen, wenn sie auch nicht enttäuschten. Lag es an der Uhrzeit, dem Tageslicht oder dem relativ geringen Betrunkenheitsgrad? Ich konnte es mir nicht erklären. Trotzdem war ich auch hier froh, diese Band mal live gesehen zu haben.


Gegen 18 Uhr kamen dann endlich EXHUMED. Die amerikanischen Old-School Grinder sah ich dieses Jahr bereits auf dem Death Feast Open Air, wo sie ein astreines Konzert ablieferten. Auf dem Party.San war es ähnlich. Der amerikanische Grindcore überzeugte mich sehr und die Band zeigte wahre Spielfreude. Die Setlist war gut gemischt mit alten Songs und einigen Songs von dem in diesem Jahr erschienenen „All Guts, No Glory“. Zusätzlich erfreute mich das Gitarrensolo, welches komplett von Van Halens Eruption „geborgt“ war. Die Grinder haben halt auch Wurzeln im Hard Rock der 80er.


Als es so langsam dem Sonnenuntergang entgegen ging, betraten die amerikanischen Psychedelic Black Metaller NACHTMYSTIUM die Bühne. Die Setlist beinhaltete viel von den letzten beiden Werken „Addicts: Black Meddle Pt.II“ und „Assassins: Black Meddle Part I.“. Der Sound war leider teilweise ein wenig matschig, was ein wenig von der psychedelischen Atmosphäre einbüßen lies, aber trotzdem war das Konzert sehr gut. Hier wurde deutlich dass guter Black Metal nicht nur aus Europa kommt.

Gegen 20 Uhr begannen dann HAIL OF BULLETS ihren Auftritt. Die All-Star Death Metal Band, mit Musikern der holländischen Bands Gorefest und Pestilence, um Sänger Martin van Drunen, der Death Metal Macht Asphyx, war mir aber ein bisschen zu unabwechslungsreich. Mir schien, als wollten sie den Sound von Bolt Thrower mit dem Sound von Asphyx mischen, was bei einigen Songs gut funktioniert, mir persönlich aber schnell zu langweilig wurde. Dies ist keine Kritik an den Musikern, die alle in namhaften, guten Bands spielen, aber mich hat die Musik von Hail of Bullets weder auf CD noch live umgehauen.


WATAIN haben mich 2008 auf dem Wacken im Zelt einfach voll umgehauen, als Headliner des letztjährigen Party.Sans aber leider, eher soundtechnisch, enttäuscht. Die Erwartungen waren entsprechend hoch. Auch wenn sie vom Headliner 2010 3 Plätze nach vorne verlegt wurden, hatten sie für viele Leute Headlinerstatus. Ich habe selten auf einem Festival so viele Leute mit Shirts derselben Band laufen sehen, wie hier Leute mit Watain-Shirts. Trotz der, wie immer guten Bühnenaufmachung, dank der man sich wie auf einer schwarzen Messe vorkommt, dem entsprechenden Licht und jeder Menge Feuer, konnten leider auch WATAIN nicht wirklich überzeugen. Was ist los mit Live-Black-Metal 2011? Lag es an mir? Ich konnte es mir nicht erklären! Da auch Raphael dieser Auffassung war, lag es wohl doch nicht nur an mir. Schade, ich dachte ich bekäme eine „Entschädigung“ für den Gig letztes Jahr. Aber das absolut gute Album „Sworn To The Dark“ war wohl doch eher ein Glückstreffer!!??????????


Um 22 Uhr war es Zeit für die Rückkehr der deutschen Death Metal Legende MORGOTH, die ich dieses Jahr schon auf dem Death Feast und dem Wacken Open Air bewundern durfte. Und auch hier überzeugten sie auf ganzer Linie. Die super Setlist mit Krachern wie „Suffer Life.“, „Isolated“ und „Pits of Utumno“ walzte erbarmungslos über Schlotheim. Der Sound war perfekt abgemischt. MORGOTH zeigten nach fast 15 Jahren Bühnenabstinenz, dass sie es immer noch draufhaben. Deutscher Death Metal lebt.


ENSLAVED gehört zu den Bands, die mich seit langem auf eine gewisse Art faszinieren. Mit ihrem kompletten musikalischen Machenschaften, bin ich bis auf 3 CDs aber nicht vertraut. Mardraum, RUUN und Axioma Ethica Odini schienen mir jetzt aber nicht voll repräsentativ zu sein, da doch viele der Songs, die ich nicht kannte, einen mehr oder weniger anderen Schlag hatten. Es war schön, die Band live gesehen zu haben, voll überzeugen konnten sie mich allerdings nicht, dafür fehlte mir etwas Härte im Ganzen.


Der Auftritt der schwedischen Melodic Death Metal Götter AT THE GATES verzögerte sich leider um einige Zeit. Doch dann war es soweit. Voller Vorfreude erwartete ich die Band, da ich sie schon 2008 auf dem Wacken Open Air bewundern durfte, wo sie mich komplett überfuhren. Mit dem Titeltrack der „Slaughter of the Soul“ Platte begannen sie. Der Sound war sehr gut und man konnte die Riffs sehr gut heraushören. Die Setlist ließ bei keinem Fan Wünsche offen. Die Gothenburger konnten aber irgendwie die Energie der Songs nicht gut rüberbringen und wirkten lustlos. Im Vergleich zum W:O:A Auftritt war die Performance leider nur lauwarm. Es war definitiv ein Erlebnis, die Band noch einmal live zu sehen, aber eine bisschen Enttäuschung machte sich hinterher doch breit. Mit ein bisschen mehr Motivation wäre der Auftritt wieder absolut perfekt gewesen. (hendrik + raphael)

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