LIVEBERICHT

PARTY.SAN 2014 :: Megastarkes Line-Up stellt die letzten Jahre in den Schatten

Bericht vom PartySan Open Air (7.-9.8.2014 Schlotheim – Flugplatz Obermehler)
u.a. mit Kreator, Satyricon, Watain, Katatonia, Marduk, Obituary
(Bericht by hendrik, raphael und philipp)

9000 zahlende Gäste, 3 Tage, 45 Bands, 2 Bühnen, 1 Flunkyball-Turnier und 1 Flak.
Macht summa summarum?
Das beste Festival Deutschlands!

Nachdem wir ein Jahr beim Party.San aussetzen mussten, fanden wir dieses Jahr wieder den Weg nach Schlotheim.

Donnerstag:

Während wir unsere Zelte aufbauten und den Grill in Gang setzten, brachten Necrowretch und God Macabre die Hauptbühne schon mal auf Betriebstempereatur.
Skeletonwitch sind dann die erste Band, die wir dieses Jahr auf der Bühne sehen. Das Publikum hat schon mächtig Bock und vor allem die Tracks ihres aktuellen Albums „Serpents Unleashed“ werden abgefeiert. Auch wenn einige Tracks von älteren Scheiben stammen. Die Band, komplett in schwarze Kleidung gehüllt und teilweise mit Nietenarmbänder besetzt, macht einen guten Eindruck und strahlt Spielfreude aus. Toller Auftritt und spitzen Einstieg ins Festival.

Die bayrischen Atlantean Kodex sollen zurzeit ja angeblich eine der besten Bands Deutschlands sein wurde mir erzählt. Musikalisch konnten sie keinen von uns überzeugen, so bewegten wir uns Richtung Zelt um uns den Alkoholpegel für die folgenden 4 Bands in Reihe hoch zu schrauben.

Grave können mich zwar auf Cd nicht so richtig packen, aber live sehe ich sie immer gerne. Tobias Cristiansson, der zuletzt bei Dismember den Bass bediente, verstärkt diese Truppe seit 4 Jahren und hielt die Posingquote auf der Bühne hoch, was dem dreckigen schwedischen Death ganz gut tat. Mit ordentlich Power drückten die Songs aus den Boxen, was mir nach der letzten Band doch sehr zusagte. Der charismatische Ola Lindgren komplettierte dann die Bühne. Eine der wichtigsten Bands des schwedischen Death hat wieder mal gezeigt, dass sie es noch drauf hat.

Eine andere wichtige, wenn nicht die wichtigste, schwedische Death Band folgte auf dem Fuße. Entombed A.D. sind Entombed ohne Alex Hellid und wurden heiß erwartet. Um Namensrechte soll es hier aber nicht gehen und wenn sie Songs von der „Left Hand Path“ spielen, ist mir egal was zusätzlich hinter dem Bandnamen steht, solange Petrov das Mikro in der Hand hat. Und neben 3 Songs der aktuellen „Back To The Front“ wurden natürlich ordentlich alte Gassenhauer gezockt.  Alex Hellid gehört dann aber irgendwie doch zum gewohnten Bühnenbild und das Ganze hat einen schalen Beigeschmack. Die Songs vom Debüt machen definitiv Spaß aber überzeugen diesmal irgendwie nicht so richtig.

Als nächstes stehen dann Sólstafir auf dem Plan. Das dritte Mal, dass die Jungs auf dem Party.San spielen und jedes Mal sind sie um einiges größer als beim letzten Auftritt. Diesmal dürfen sie auch schön im Dunklen spielen, was ihrer atmosphärischen Musik 100% zugutekommt. Die Veröffentlichung von Ótta steht kurz bevor und alle sind gespannt, ob wir neue Songs zu hören bekommen. Vor allem die langen Instrumentalpassagen tun es mir diesmal an und zusammen mit der wirklich perfekten Licht- und Pyroshow ist dieser Gig ein absoluter Genuss, der gefühlt leider viel zu schnell zu Ende gegangen ist. Die 45 Minuten reichten längst nicht aus um mich an dem Tag zufrieden zu stellen, einfach weil es sooo geil war. Wenn Sólstafir das nächste Mal spielen, sind sie hoffentlich Headliner und haben somit 20 Minuten mehr Zeit. Es wundert mich zwar immer wieder, dass diese Band auf diesem Festival so viele Anhänger findet, aber irgendwie passen sie perfekt zwischen das ganze Geholze.

Bei Watain waren wir dieses Jahr absolut gespaltener Meinung. 2 wussten schon, dass sie enttäuscht werden, 2 waren sehr gespannt. Wie immer gab es eine absolut geile Bühne zu bestaunen, aber leider auch wie die letzten Male schon, eine langweilige Show. Watain sind für mich eine der wenigen aktuellen Bands, die noch wirklichen Black Metal mit einer entsprechenden Show auf die Bühne bringen. Aber packen konnten mich die Schweden live bisher nur ein einziges Mal. Auch weil ihr Sänger mal ein Jahr bei Dissection den Bass bediente, bekommen sie keine Extrapunkte. Musikalisch sind sie schon ein Aushängeschild, aber die Konzerte sind leider immer langweilig. Ich bin jedes Mal wieder gespannt und freue mich auf die Bühne, aber… Das neue Bühnenbild mit viel Haut, Blut, Knochen und Feuer gefiel mir sehr gut, aber nach 3 Songs war es dann irgendwie gelaufen. Somit habe ich natürlich verpasst, dass die Band Blut aus einem Kelch über die Fans verteilte, aber ok, damit kann ich gut leben. Playlisttechnisch lag „The Wild Hunt“ mit 5 Songs ganz weit vorne, was meine geringe Zustimmung erklären könnte. Von „Sworn To The Dark“ war mit „Stellavore“ nicht grade mein Lieblingsstück vertreten.

Nach der Hauptband des Tages dann die Überraschung. Fliegeralarm dröhnt über das Gelände und dröhnt und dröhnt und dann… BUUUUUMMMM, knallt es einmal aus der Flak. So sollte es dann auch die anderen beiden Tage laufen. Geile Aktion!

Freitag:

Wie immer gab es Freitagmittag Rumpelgrind vom Feinsten. Die kranken Tschechen von Jig-Ai versüssten uns das Frühstücksgrillen. Die Show bei solchen Gigs hält sich meist in Grenzen, aber so richtig gekotzten Grind beim Grillen zum Frühstück kann nichts toppen.
Ich liebe den Freitagmittag beim Party.San!

Danach gab es eine doppelte Portion Thrash um die Ohren. Mit Havok und Lost Society standen zwei junge Thrashbands auf den Brettern. Bei gefühlten 30 Grad in der Sonne war die Bühne bei Havok gut besucht. Die Jungs aus Colorado dankten den frühen Gästen mit einer ordentlichen Breitseite pfeilschneller Riffs. Die dreißig Minuten Spielzeit waren sehr kurzweilig. Song wie „D.O.A.“ und das abschließende „Time Is Up“, stimmte die Meute für den Rest des Tages ordentlich ein. Musikalisch hatten Havok ihren Nachfolgern auf der Bühne mehr zu bieten, doch die Bühnenpräsenz der jungen Hüpfer Lost Society aus Finnland war nicht zu toppen. Mit knapp 18 Jahren wirbeln Lost Society die Thrashszene auf. Diese junge Generation kleidet sich mit Vans Sneakern und kniehohen Socken und rennt die Bühne auf und ab wie ein abgestochenes Schwein. Und das bei hochsommerlichen Temperaturen, alle Achtung! Acht extrem kurzweilige Songs werden der Meute um die Ohren geballert. Mit dem abschließenden „Terror Hungry“ beweisen die Jungspunde nochmals welch Energie in ihnen steckt. In Anlehnung an ihr 2013er Album war dieser Auftritt in jedem Falle FAST, LOUD und THRASH!!!

Lange Jahre war es still auf den Ozeanen der Funeral Doom Front. Doch im Jahre 2004 stieg aus dem Dunstkreis der beiden Gitarristen der Band Midnattsol, ein neues Ungeheuer aus den Tiefen des Meeres auf, Ahab. Der Konzertzeitpunkt in praller Nachmittagssonne macht leider den Gang vor die Bühne zu einer wirklichen Strapaze, aber der Sound und die Band überzeugten ab der ersten Sekunde. Ahab zelebrieren Doomwellen von leichtem Seegang bis zur wahren Sturmflut. Mal melodiös und durchzogen von ungebremster Schönheit, mal abgrundtief schwarz und böse bieten sie ihre Mid-, Downtempo Stücke jenseits der 5 Minuten Marke dar. Als kleines Schmankerl coverten die Süddeutschen noch das Lied „Wölfe“ der leider seit diesem Jahre aufgelösten Überband Omega Massif. Eine würde- und glanzvolle Darbietung ihres Könnens.

Dann kommt gehypter Black Metal. Inquisition sind momentan sogar außerhalb der BM-Szene schwer angesagt. Musikalisch treffen sie meinen Geschmack durchaus, aber der Gesang von Dagon, macht es dann leider dahin. Warum darauf grad so viele Leute abfahren, bleibt mir wohl verschlossen. Ich habe dann einen getrunken und mich auf die nächste Band gefreut.

Der belgische Grindcoredeather Svencho und die ständig wechselnden Musiker um ihn herum mit Kollektivnamen Aborted standen als nächstes auf dem Plan. Wie ich schon oft betont habe, finde ich die Band immer noch recht unterbewertet, auch wenn sie mittleerweile bessere Plätze in der Running Order ergattern. Mich hauen die Jungs grundsätzlich aus den Schuhen. Die geile Highspeedattacken, die Breakdowns welche ich sonst gar nicht so gerne mag. Hier stimmt aber einfach immer alles. Und die Menge feiert die Jungs gut ab.

Auf Benediction hatte ich mich im Vorfeld sogar echt gefreut, aber irgendwie war bei mir die Luft raus und ich musste zum Zelt, da ja noch einiges folgen sollte heute. Die Songauswahl war dann auch leider nicht das was ich mir gewünscht hatte. Irgendwie hat es mir nur die „Grind Bastard“ so richtig angetan, wenn ich die „The Dreams You Dread“ auch mag. Zum Schluss wurde nach „The Dreams You Dread“ dann zu meiner Freude noch „Magnificat“ rausgehauen.

 

Die Speerspitze der internationalen Tech-Deathgrindszene beehrt uns wieder in Schlotheim mit einem Besuch. Das letzte Album der Amis „The Killing Gods“ hat mich so vom Sockel gehauen, dass ich wochenlang vor dem Festivalwochenende von schlaflosen Nächten gepeinigt wurde. Und die Band zeigt ab der ersten Sekunde, wer für mich den Thron als uneingeschränkt beste moderne Death Metal Band für sich beansprucht. Schnell und soundgewaltig knattern Misery Index durch ihre Mischung aus technischem Death Metal und Grindcore. Drummer Adam Jarvis hat ja schon auf der Tour mit Pig Destroyer gezeigt, dass er zu Recht als einer der besten Extrem-Metal Drummer der Welt gehandelt wird, aber auch der Rest der Band überzeugt mit spielerisch sehr hohem Können. Die Setlist ist gut durchdacht und zeigt auch Songs aller Schaffensphasen auf. Die rohe Energie die hier von der Bühne ausgeht ist unbeschreiblich. Völlig sprachlos hinterlässt die Band mich und auch viele andere Fans im Publikum. Gerne nächstes Jahr wieder.

Nach neuem Grind kam dann richtig alter Grind. Repulsion, die viele andere Bands beeinflussten  und das Genre prägten. „Horrified“ ist ein echter Meilenstein. Letzes Jahr auf dem Neurotic Deathfest, haben sie mich umgehauen. Das haben sie hier leider nicht vermocht, auch wenn Songs wie „The Stench Of Burning Death“ absolute Kracher sind. Da fehlt irgendwie etwas an Präsenz auf der Bühne. Trotzdem würde ich mir sie immer wieder ansehen, falls sie irgendwo spielen. Die eigentlichen Väter des Grindcore faszinieren mich.

 

The Haunted waren früher eine echte Bank. Das hat mit ihren musikalischen „Experimenten“ jedoch echt gelitten, was man an der Zuschauermenge auch gut sehen kann. Mit neuem Gitarristen und altem Sänger will man jetzt jedoch wieder Boden gut machen. Eine „alte und knallige“ Setlist wie an diesem Abend ist da schon mal ein guter Anfang. Mein Liebling „Bury Your Dead“ strapaziert die Nackenmuskulatur an heute ganz gut. Der Auftritt hier ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die Band irgendwie nicht so richtig knallte. Sorry Jungs, eure Experimente haben euch echt was gekostet.

 

Auf der 2010er Ausgabe des Party.San haben Suffocation mich umgehauen. Was sie an diesem Abend anders gemacht haben, als bei den restlichen Auftritten, weiß ich aber leider nicht. Seitdem sehe ich mir sie auf jedem Festival an, wenn sie spielen. Wiederholen konnten die Amis ihre Glanzleistung nicht. Das Publikum feiert sie immer mächtig ab und das steht der Band auch, selbst wenn es mich nur das eine Mal gepackt hat.

Meine persönliche Meisterleistung lieferten Marduk 2009 auf dem Party.San ab. 10 Jahre Panzerdivision und das ganze Album runtergeprügelt.  Da ich sowieso mehr auf die fixen Sachen stehe, habe ich so leichte Probleme mit Marduk wenn sie sich bei einem Gig auf ihren langsameren Teil beschränken. Ich hatte nach den letzten Auftritten schon die Befürchtung, dass auch dieser nicht meinen Geschmack treffen könnte. ABER… Die Mischung hat es gemacht. Langsame Sachen waren genauso im Programm wie ältere Tracks und Sachen von der Panzerdivison. „Christraping Black Metal“ durfte nicht fehlen und über „502“ freute ich mich sehr. Es war mal seit langem mal wieder ein Mardukauftritt, der mir gefiel. Eine der wenigen Bands die noch echten Black Metal machen, finde ich. Der Sound und das Licht waren gut und haben somit die richtige Stimmung erzeugt.

 

Mein letztes Satyricon Konzert fand im Jahre 2009 auf dem alten Party-San Gelände in Bad Berka statt. Völlig unvoreingenommen und ohne Erwartungen ging ich zu der mir damalig unbekannten Band. Mit einem wirklich beeindruckenden Live-Erlebnis fuhr ich damals nach Hause. Ich freute mich sehr, diese Band auf dem diesjährigen Billing des Party.San entdecken zu dürfen und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Sound und Bühnenbild waren gut abgestimmt und die Setlist lies wenig Wünsche offen. Band und Sänger Satyr ließen ihre Energie auf das Publikum überspringen. Nach einem wirklich guten Set wurde noch eine Zugabe zum Besten gegeben und somit endete der zweite Festivaltag mit einem Hammerschlag nordischer Kälte.

 

Samstag:

 

Cashley spielten, wie auch schon die letzten Jahre, am Samtag Morgen von 10h – 12h im Zelt. Für die Schnapsleichen von gestern und die Frühaufsteher des Tages. Eine Mischung aus Johnny Cash und Elvis Presley führt zu ihrem Namen. Die Musik befindet sich logischwerweise genau in dieser Schnittmenge. Coversongs bekannter Hits werden irgendwo zwischen Country und Rock´N´Roll verwurstet, das es eine wahre Freude ist. Wir freuen uns jedes Jahr auf Cashley, auch wenn wir immer einen Großteil der Zeit mit Frühstück am Zelt verbringen. Ist aber einfach jedes Jahr eine Freude.

Malevolent Creation lieferten eine solide Death Metal Show ab. Hat uns zwar nicht umgehauen, aber die Jungs können es noch. Zugunsten von Arroganz verließen wir die Hauptbühne frühzeitig. Eigentlich schade, aber dafür trafen wir die Jungs am späteren Abend im VIP-Bereich wieder und saßen mit ihnen zusammen in der „Kantine“ und haben uns ein Abendbrot einverleibt. Coole Jungs!

Arroganz lieferten dann eine Mischung aus Black und Death ab, von der man sicherlich noch hören wird. Musikalisch konnten mich die Jungs in dem Moment nicht ganz überzeugen, da ich vorher in die mir unbekannte Band reingehört habe und sie irgendwie ganz anders abgespeichert habe. Aber allein das Bühnenbild vor dann so geil, dass ich mir den Gig angesehen habe. Arroganz wird bestimmt noch einiges größer, als sie momentan sind. Die sollte man im Auge behalten.

Mit neuem Album im Gepäck entern Unlight aus Freiburg die Zeltbühne. Mit 17 Jahren Bandgeschichte sind sie keine Neuheit im Black Metal Underground, was auch an dem sehr gut gefüllten Zelt ersichtlich ist. Mich haben Unlight vor allem durch das Album „Death Consecrates With Blood“ überzeugt. Der Titeltrack wurde ebenfalls zum Besten gegeben und zeigt mit welcher Präzision, Leidenschaft und Energie Unlight ihre Songs präsentiert. Die Spielzeit war sichtlich zu kurz, Unlight konnten aber so einen super Eindruck hinterlassen. Sicherlich wären Unlight auch etwas für Hauptbühne gewesen. Vielleicht in Zukunft!

Die britischen Grindcorekönige Napalm Death kehren nach 4-Jähriger Abstinenz zum Party.San zurück. Kompromisslose Musik gepaart mit fast gebelltem Gegrowle von Fronter Barney ballert dem Publikum entgegen. Langsam geht die Sonne unter und das Armageddon entfaltet seine komplette vernichtende Kraft. Der Sound ist perfekt abgemischt, selbst in der dritten Reihe kann man ohne Tinitiusgefahr die Ohrstöpsel weglassen und sich dem glasklaren musikalischen Chaos hingeben. Die Setlist der Birminghamer Grindcombo ist gespickt mit vielen neuen Songs des letzten Albums „Utilitarian“, aber auch von vielen Klassikern aus allen Schaffensphasen. Da die Band mittlerweile auf über 30 Jahre Schaffensphase zurückblicken kann, wird hier Abwechslung pur geboten. Die Band versprüht wahre Spielfreude und auch die politischen Ansagen zwischen den Songs machen Lust auf mehr. Das obligatorische „Nazi Punks Fuck Off“ Cover der US-HC Legende Dead Kennedys rundet das ganze ab. Ganz großes Kino…

 

Dann kamen wir zu einer Band der ich schon entgegen gefiebert habe. Katatonia war vor einigen Jahren eine meiner Lieblingsbands bis ich sie, aufgrund wechselnden Musikgeschmacks, aus den Augen verlor. Live habe ich sie leider nie gesehen und mich riesig gefreut als sie bestätigt wurden. Von meinem Lieblingsalbum „Last Fair Deal Gone Down“ wurde dann leider kein Song gespielt, aber so konnte ich dann vielen neue Songs hören, die mir noch nicht bekannt waren. „“The Great Cold Distance“ und „Dead End Kings“ waren mit je 3 Songs am stärksten vertreten. Und extra für das Party.San Publikum wurden mit „Without God“ und „Murder“ auch je ein Song von „Dance Of December Souls“ und „Brave Murder Day“ gespielt. Durch die gute Lichtshow und einen wirklich guten Sound trafen Katatonia voll meinen Nerv und faszinierten mich von Beginn bis Ende ihrer Show, damit hatte ich nicht gerechnet. Seitdem läuft Katatonia bei mir wieder rauf und runter!

 

Ich habe Obituary in den letzten Jahren ziemlich oft live erleben dürfen und der Spruch „die spielen ja an jedem Zigarettenautomat“ traf da schon ziemlich gut zu. Nichtsdestotrotz war jedes Konzert der amerikanischen Death Metal Institution ein absolutes Erlebnis. Umso enttäuschter war ich als ich Mitte des Jahres die erste Veröffentlichung des neuen Albums zu hören bekam und ging mit sehr geringen Erwartungen an das diesjährige Obituary Konzert heran. Doch die Amerikaner machten sehr schnell deutlich, dass sie weiterhin in der ersten Liga des internationalen Death Metals mithalten können. Durchaus sympathisch und mit gewohnt brachial groovigen Sound holzen sich die Südamis durch eine Setlist, die natürlich mit vielen Klassikern wie „Chopped In Half“ oder „Turned Inside Out“ gespickt ist. Auch die Songs des neuen Albums kommen bei mir gut an. Das obligatorische „Slowly We Rot“ hinterlässt eine gut gelaunte Menge in die Nacht. Ich bin gespannt ob mich das neue Album nach Release auch in voller Länge zuhause überzeugen kann.

Mit Kreator als Headliner war mal wieder eine richtig große Band am Start. Allein das Bühnenbild zeigte, in welcher Größenordnung Kreator ihr Unwesen treiben. Mit „Phantom Antichrist“ und „From Flood Into Fire“ starteten Mille und seine Kollegen als letzte Band des Festivals ihre Setlist. Alles in allem war der Auftritt solide, nicht mehr und nicht weniger. Der Funke wollte nicht so recht auf die Meute überspringen. Der Auftritt war zu steril. Die Ansagen von Mille waren nutzlos, die Nebelpistole eine große Lachnummer und das abschließende „Flag of Hate/ Tormentor“ wurde unter anderem mit Michael Jackson und Judas Priest Snippets untermalt, um deutlich zu machen welche Alben bzw. Songs zu der Zeit die Musikwelt erblickten. All das vermieste einem doch ein wenig den Abschluss des Festivals, war meine Vorfreude auf Kreator doch so groß. Schade!