Herstellungsland: Deutschland 2006
DVD VÖ: 2008
Wertung: Gut
Regie: Ralf Möllenhoff
Darsteller: Tanek Seranek, Malte Gutkowski, Michael Möllenhoff, Rocco Finamore
FSK: ab 18
Studio: R.I.P. independent production
Genre: Horror / Splatter
Inhaltsangabe:
DEAD EYES OPEN Be prepared! Ein Ausflug in unbekannte Wildnis endet für fünf junge Freunde in ein Szenario des Grauens: Fleischhungrige Zombies steigen aus den Gräbern! Panisch suchen sie Hilfe und entdecken ein versteckt gelegenes, altes Haus, dessen Untergeschoss mit schweren Lochblechen verbarrikadiert ist. Schließlich werden sie von der seltsamen Bewohnerin hineingebeten. Erschüttert stellen sie fest, dass es nicht nur die blutgierigen Untoten sind, die ihnen nach dem Leben trachten – auch die Bewohner des unheimlichen Landstrichs hüten hungrige Geheimnisse. Hungrig auf Menschenfleisch
Meinung / Fazit: Back to the roots
Zombie Filme gibt es derzeit ja in kaum zu konsumierenden Mengen. Doch das, was diese Filme einst ausgemacht hat ist größtenteils verloren gegangen. Inzwischen versucht ja jeder der eine schöne neue HD Kamera hat einen Zombie Film zu drehen und zaubert per CGI billige Gore Effekte hinein. Da fällt es nicht leicht die guten Beiträge herauszufiltern.
Es gibt aber auch noch immer Filmemacher, die anders arbeiten und eine künstlich gepimpte Bildqualität gegen eine dichte und stimmungsvolle Atmosphäre tauschen. Dies trifft zum Beispiel auf Ralf Möllenhoff und seine Filmschmiede R.I.P. Independent Production zu, die so manchen interessanten Genre Film erschaffen haben und dies vorrangig im Super 8 Format. Was dieses Format mitbringt ist ein wackeliges Bild, Unschärfe und oft blasse Farben. Aber genau dies sind die Dinge, die einen an die Zeiten des VHS Zombie Films erinnern, welche man sich einst auf dunklen Pfaden beschafft hatte.
„Dead Eyes Open“ folgt dem klassischen Ansatz des Zombie Films. Irgendwo ist eine Epidemie ausgebrochen. Davon nichts ahnend sind ein Kleinbus voll Teens unterwegs um in der Abgeschiedenheit ein cooles Wochenende zu verbringen. Doch schnell wird dieser Plan durchkreuzt als einer von ihnen von einem Unbekannten gebissen wird. Was nun folgt ist klar, schnell geht es der Person schlechter und kurze Zeit später wird aus dem Ausflug untoter Ernst.
Klar, die Geschichte ist nicht neu. Aber sicherlich bewährt und so fällt es dem erprobten Zombie Film Fan nicht schwer in die Geschichte einzusteigen. Das die Darsteller allesamt keine gelangweilten Profis sind, sondern Darsteller aus Überzeugung wird ebenso schnell eindeutig. Klar die Leistungen sind überschaubar, aber man merkt ihnen an, dass sie mit viel Spaß und Überzeugung an diesem Werk mitgewirkt haben. Die Kulissen des Films sind sehr gut gewählt. Die Seeidylle, der Waldfriedhof und das alte Gemäuer passen wunderbar in die Gesamtstimmung und werden durch tolle Kameraperspektiven sehr gut in Szene gesetzt. Was mir auch gut gefällt sind die gezielten Unschärfen, die Farbfilterwechsel und die Bildfehler. Diese Techniken sorgen für eine geniale Zombie Film Aura. Auch was die Gore und Splatterelemente angeht wurde natürlich voll auf Handarbeit gesetzt. Da reichen dann man ein paar coole Corpsepaintings und ein paar Utensilien aus dem Schlachtbetrieb um alles darzustellen was so in einem Horrorstreifen passieren kann.
Eine besondere Filmszene möchte ich noch anmerken. Und zwar wird hier eine Frau von hinten überfallen und in den Hals gebissen. Dabei werden wir als Zuschauer mit einem Mark erschütternden Schrei konfrontiert und dazu richtig gute lange Bildeinstellungen von ihrem schreienden Mund und vor allem ihren Panik erfüllten Augen sind zu sehen. Geil!
Besonders anzumerken ist, das niemand geringerer als George A. Romero einen Gastauftritt in diesem Film hat. Man sieht in in einer typischen Zombie Nachrichtensendung als Gesprächspartner eines Reporters (Ralf Möllenhoff). Dieser Fakt und die Filmmusik der Punk Band ABWÄRTS zeigt, dass diese Independent Filme zurecht ihre Wertschätzung bekommen. Solltet ihr mal wieder auf der Suche nach einem coolen Zombiestreifen sein, kann ich diesen Film durchaus empfehlen. (michi)