LIVEBERICHT

ASP + ALLY THE FIDDLE :: Nach der Tour ist vor der Tour


ASP Tour 2. Teil  + ALLY THE FIDDLE am 23.02.2012 – Kiel, MAX Music-Hall
(Photos by Oliver Garrandt – www.abstrakte-fotografie.de)

Die Tour Fremd 2. Teil startete gestern Abend in Kiel und diesmal mit ALLY THE FIDDLE als Support, nachdem der erst Part mit Lahannya lief. Aber zurück auf Anfang. Kiel, MAX ist nicht unbedingt vielen als Lokation bekannt. Dabei steht die Halle dort schon gefühlte 100 Jahre. Jedoch sind dort eben weniger Szene-Konzerte als anders wo. Aber trotzdem ist die Halle eigentlich ganz hübsch. Relativ übersichtlich ist es dort und hat eine relativ niedrige Bühne, was dem Publikum ebenso entgegen kommt wie uns Pressemenschen. Schon eine Stunde vor Einlass bildete sich eine Schlange vor dem Eingang und die Schwarzen Tourbusse taten ein übriges, um zu zeigen, dass dort heute eben nicht Schlagerstar und Comedian auftreten würden. Als dann gegen 19Uhr endlich der Einlass startete, war es schon eine stattliche Schlange an schwarzen Gestalten, die aus halb Schleswig-Holstein und sonstwo angereist waren. Zwar spielt ASP nicht das erste Mal in Kiel, doch ist es eben schon was besonderes, wenn Szenegrößen auch nördlich von Hamburg auftreten. Die Konzerte allein in Kiel sind doch im Regelfall im Jahr an zwei Händen abzuzählen.
Aber mit nordischer Gelassenheit ertrug man eben den Nieselregen und das Warten, das sich denn auch lohnen sollte. Immerhin gibt es drinnen Toiletten und Bier 🙂  Nein, ganz so bösartig soll es denn auch nicht klingen.

 


ALLY THE FIDDLE waren mir bis gestern gänzlichst unbekannt. Was mir persönlich auch nach dem Auftritt nicht weiter leid tat. Obschon die LANGhaarige Sängerin durchaus ihr Handwerk versteht und das Publikum bestens auf ASP vorbereitet hat. Mit lustigen Anekdoten über ihre Musiker, Headbanging (mit der Haarmähne sicherlich sehenswert…), Fiddle-spielen und natürlich Gesang. Manch einen hat es sicher sogar begeistert, war doch schon zu Beginn ihres Auftritts  schon sehr gut gefüllt und der Applaus tat ein Übriges, diesen Eindruck zu bestätigen. Auch sonst hatte der Auftritt schon eher was von einem kleinen Happening als ein Auftritt von reinen Musikern, die nur mal eben ihr Programm durch ziehen wollen. Viele Hintergrundinfos kamen zwischen den Songs und mit ihrem doch eher Metal-geprägtem Sound haben sie in Kiel ihr Publikum gefunden gehabt.

 


Obschon natürlich der eigentliche Anlass des Abends ein anderer war. Die Umbaupause, welche zu einem kühlen Bier einlud, war kürzer als erwartet und das Abendfüllende Programm konnte beginnen.
Der Auftakt war aber nicht so, wie es sich ASP himself vorgestellt hatte. Nur langsam taute das Publikum auf und anfänglich war ASP auch durchaus etwas verunsichert. Jedenfalls so mein Eindruck. Nach der einen oder anderen Ansprache aber und zwei drei Songs weiter, war dann ENDLICH das Eis gebrochen und der Abend konnte nun endlich so seinen Lauf nehmen, wie es auch auf der Bühne gewünscht war. Die Bühne, nicht mal knapp ’nen Meter hoch, tat ihr übriges, um die Nähe zum Publikum „greifbarer“ zu machen. Das Programm war hingegen so wie man es eben doch nicht anders erwartet hatte.

Wie schon zum ersten Teil der Tour (auch hier berichteten wir), war es ein schöner Mix von alten und neuen Songs des aktuellen Albums, gab es ein Duett mit der Dame der Vorband und natürlich den altbekannten, aber immer wieder gern gesehenen Spielchen mit dem Publikum.
Auch im Publikum war es nun mehr denn je ein Sturm der Begeisterung und die Leute bewegten sich eben nicht nur zu den Toiletten, welche definitiv ungünstig angebracht sind für Konzerte. Männer rechts neben der Bühne direkt neben dem Backstage-Eingang und Frauen Links neben der Bühne. Die Männer vom Backstage-Eingang abzuhalten war denn wohl auch schwieriger als das Publikum an dem Sturm der Bühne zu hindern. Jedenfalls für die wie so oft auf solchen Konzerten gelangweilten Security-Angestellten.

Am Ende standen rund 22 Songs auf der Playliste und beinhalteten natürlich auch die beliebtesten Songs, die wohl NIE auf einem ASP Konzert fehlen werden: „Wer sonst?“, „Schwarzes Blut“, „Sing Child“ oder auch „Ich will brennen“.  Und am Ende waren alle glücklich und freuen sich schon auf die neue Tour, die im Herbst nach der Festival-Saison an den Start geht. Immer wieder Zeit sich auf neue ASP-Konzerte zu freuen. Obwohl ich ehrlich gesagt mit rund 30Euro an der Abendkasse der Preis langsam seine vertretbare Spitze erreicht hat. Aber im Vorverkauf ist es noch knapp drunter und somit gerad noch erträglich und bleibt auch hoffentlich so. (oliver garrandt)

Restlichen Tourdaten:
Do 01.03.2012 – Ulm, Roxy
Fr 02.03.2012 – Mannheim, Capitol
Sa 03.03.2012 – Magdeburg, Altes Theater

Neue Tour:
Di 30.10. Oberhausen, Turbinenhalle
Mi 31.10. Herford, X
Do 01.11. Hamburg, Docks
Fr 02.11. Leipzig, Haus Auensee
Sa 03.11. Mainz, Phönixhalle
Mi 07.11. München, Muffathalle
Do 08.11. Stuttgart, Philharmonie
Fr 09.11. Dresden, Alter Schlachthof
Sa 10.11. Potsdam, Waschhaus