Livebericht vom 29.10.2019 im Movie, Bielefeld
(Text & Photos by Eller)
Ein dunkler Hauch der legendären TYPE O NEGATIVE wehte an diesem Dienstagabend durch das Bielefelder Movie. Kein Wunder, denn die aus Brooklyn stammenden A PALE HORSE NAMED DEATH wurden von Type O Drummer und Gründungsmitglied Sal Abruscato ins Leben gerufen und haben mit Johnny Kelly ein weiteres Type O Mitglied an Bord. Während Sal Gesang und Gitarre übernommen hat, ist Johnny weiterhin hinter den Drums zu finden. Und auch vom Sound her gibt es durchaus Parallelen zu TON.
Doch vor dem Hauptact, standen noch MOLYBARON auf der Bühne. Leider war das Movie nicht so gut besucht an diesem Abend (ein paar Gäste hat vermutlich die ein paar hundert Meter weiter stattfindende DFB-Pokal Partie zwischen Arminia und Schalke 04 geschluckt). Dennoch gaben beide Bands ihr bestes für die anwesenden Musikfans. Die irisch/französische Formation MOLYBARON waren mir bis dato unbekannt. Anfangs musikalisch interessant, hinterließen sie mit ihren vielseitigen Stil einen eher ungeordneten Eindruck. Es schien, als wollte man zu viele Stile von Prog Rock über Dark Rock bis Blues und Metal in den Sound packen. Viele gute Passagen, aber auch immer wieder Breaks, die das für meinen Geschmack immer wieder mal in eine falsche Richtung gebracht haben. Die Band war zwar ganz gut, aber wir sind im Endeffekt keine richtigen Freunde geworden.
A PALE HORSE NAMED DEATH haben mittlerweile drei Alben veröffentlicht mit einem Sound, der wie oben erwähnt, Erinnerungen an die frühen Gothic/Doom Metal Tage von Type O Negative nicht von der Hand weisen kann, aber auch Richtung Grunge oder Stoner Rock geht. Während des Liveauftrittes hatte man die Vorstellung, was wäre, wenn Peter Steele da jetzt stehen könnte und den Gesangspart übernähme? Der ehemalig Drummer Sal Abruscato machte seine Sache bei den Vocals auch nicht schlecht, es fehlte ihm aber etwas an Ausstrahlung. Der Sound ließ einen allerdings immer wieder an die alten Type O Alben erinnern und so war es dann den ganzen Set über schön düster und doomig. Gerade den Doom zelebrierten A PALE HORSE NAMED DEATH dann z.B. gegen Ende mit viel Hingabe und Genuss. Sie hatten sichtlich Spaß, dasselbe Riff wieder und wieder und immer langsamer über einige Minuten zu spielen, ja am Ende auch zu zelebrieren.
Am Ende war es eine schöne Sache, die Band aus Brooklyn mal live in einem Club gesehen zu haben. Schade, dass nicht mehr Leute da waren. Aber wer da war, hat es sicherlich genossen, einen Querschnitt aus den drei Alben der Band zu live zu hören, zumindest sah man viele zufriedene Gesichter um Publikum. (eller)