FILM+HÖRSPIEL

FILM „Dreckiges Blut – Die Transfusion des Bösen“ (Horror / Drama)

dbOriginaltitel: Chimères

Herstellungsland:  Schweiz (2013)

: 23.06.2015

Wertung: Gut

Regie: Olivier Beguin

Darsteller: Jasna Kohoutova, Yannick Rosset, Catriona Maccoll

FSK: 18

Studio: Ascot Elite / Maritim Pictures

Genre:  Horror / Drama

 

Inhaltsangabe:

Alexandre macht mit seiner Freundin Livia in Rumänien Urlaub. Dabei kommt es zu einem Autounfall. Nachdem er in ein Krankenhaus gebracht wird, wo er eine Bluttransfusion erhält, scheint er an einer seltenen Krankheit zu leiden. Alexandre ist überzeugt davon, dass kontaminiertes Blut durch seine Adern fließt. Schlimmer noch: Er glaubt, er wird zum Vampir, ist Rumänien doch das Heimatland der legendären Blutsauger. Sein Verhalten wird immer irrationaler, während Livia versucht, die Beziehung zu retten, sich damit aber in große Gefahr begibt…

Dramatisch, blutig, ausweglos

Vor Vampir Filmen kann man sich ja eigentlich nicht retten und leider sind die meisten Vertreter dieses Genres nicht in der Lage sich nachhaltig in der Riege der großen Titel zu platzieren. Auch dieser Film hat im Vorfeld nicht viele Hoffnungen bei mir geweckt, doch ich musste mich eines Besseren belehren lassen. Letztlich ist der Film mehr ein Drama als ein Horrorfilm, zumindest wenn man die ersten 45 Minuten des Films wertet.

Alles beginnt mit einem schönen Urlaub in Rumänien, der Heimat von Livia. Hier kann der Film mit tollen Bildern überzeugen von einer wundervollen alten rumänischen Stadt. Doch eines Abends wird Alexandre von einem Auto angefahren und schwer verletzt, eine Bluttransfusion ist vonnöten. Zurück in der Heimat beginnt Alexandre merkwürdige Veränderungen an sich zu spüren. Vor allem nachdem er einen Zeitungsbericht gelesen hat in dem von kontaminierten Blutkonserven die Rede ist. Von nun an hat er Visionen die ihn zunehmend zu einem Vampir werden lassen. Visionen in Spiegelbildern, Unverträglichkeit gegen Knoblauch im Essen und gegen das Tageslicht… Zunehmend beeinflusst das sein Berufsleben und vor allem das Verhältnis zu seiner Freunden Livia. Doch sind dies wirklich nur Einbildungen?

Der Film macht vieles richtig. Eine recht triste und vor allem ruhige Grundstimmung liegt über allem Geschehen. Die Beziehung zwischen Livia und Alexandre ist sehr harmonisch und später entgegengesetzt impulsiv dargestellt. Dies hilft dabei das Leid des Paares glaubhaft zu spüren. Später, wenn die Geschehnisse radikaler und brutaler werden, macht der Film dann doch noch den Sprung zum Horrorfilm, welcher dann auch mit einigen sehr blutigen Szenen daher kommt.

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Die Optik, die Charaktere und die Erzählweise mit zwei Zeitschienen hat eine sehr gute Gesamtaura. Die beiden Hauptdarsteller Jasna Kohoutova und Yannick Rosset, als Kern der Geschichte, sind in ihren Rollen großartig und absolut glaubwürdig.  Letztlich ist der Film vielleicht nicht so einfach zu konsumieren und erinnert vielleicht ein wenig an die Drehweise skandinavischer Filmemacher, aber genau das läßt den Film aus der Masse hervorstechen. Ich kann den Film als Geheimtipp durchaus empfehlen. (michi)

Chimères