Konzertbericht High Spirits und Lady Beast im Amadeus, Oldenburg 30.09.2025
(Bericht und Photos by Hendrik)
Die positiven Metalamerikaner von HIGH SPIRITS durfte ich letztes Jahr auf dem Party.San das erste Mal live erleben. Wenn sie in meiner Hood dann aber endlich mal einen gut erreichbaren Clubgig zum Besten geben, bin ich natürlich dabei. Eigentlich sollte das Ganze im MTS stattfinden, die haben aber leider immer noch Probleme mit den Genehmigungen für den Umbau ihres Konzertraumes. Somit finden alle geplanten Konzerte im hauptsächlich im Amadeus, teilweise im Cadillac statt. Also ab in die Oldenburger Innenstadt und gute Laune in die Ohren.
LADY BEAST eröffneten den Abend, wie auf jedem Gig der Tour. Die Amerikaner, die aus 3 Männern und 2 Damen, an Bass + Gesang und am Hauptgesang bestehen, legten sich direkt ins Zeug. Vom spärlich vertretenen Publikum an einem Dienstagabend, konnten sie aber schon gut 2/3 der anwesenden, was in diesem Falle ca. 50 Leute bedeutete, vor die Bühne ziehen. Old schooliger Heavy Metal, typisch melodiös mit guter und teilweiser leicht aggressiver Frauenstimme brachte die anwesende schon mal gut in Stimmung. Es flogen ordentlich die Haare oder je nach Alter oder Geschmack wurden eben auch die Glatzen geschwungen.
Mir persönlich sagte die Band nicht so ganz zu, aber zur Einstimmung war das schon ganz nett. Ich war die meiste Zeit sehr weit vorne zum Fotografieren und ich das Gefühl, dass der Gesang doch schon arg leise gemischt war. Dazu später aber mehr. Die Truppe hatte trotz des mäßig gefüllten Clubs Bock, bzw. ließ sich nichts davon anmerken, falls es anders war.
Nach zügiger Umbaupause kam dann die Hauptband des Abends, HIGH SPIRITS. Vor dem Auftritt unterhielt ich mich mit Holger und wir stellten fest, dass unsere Meinungen bei Lady Beast doch recht weit auseinander gingen. Und Holger wunderte sich, dass ich HIGH SPIRITS so feiere, Lady Beast aber wenig mochte. Ich erklärte ihm, dass es an den Melodien, den Ohrwürmern und dem durchweg positiven Gefühl bei HIGH SPIRITS liegt, dass sie bei mir so zünden. Er bemerkte ganz locker, dass HIGH SPIRITS dann ja die Bad Religion des Heavy Metal sein, was uns beide lange zum Lachen brachte. Den Vergleich werde ich jetzt wohl immer im Kopf haben.
Die Band, die im Studio ausschließlich aus Sänger Chris Black besteht, stand in ihrer gewohnten Kluft aus schwarzem Shirt und weißer Hose auf der Bühne. Ihr High Energy Rock mit, wie bereits erwähnt durchweg guter Laune packte mich direkt von Song 1 und schon bei Song 3, dem Opener des aktuellen Albums, sang ich lautstark mit. Damit war ich auch nicht der einzige im Publikum.
Auch der Rest der anwesenden Gäste, was somit insgesamt ca. 75 Leute (eventuell etwas mehr, schätzen ist nicht so meine Stärke) waren, war jetzt vor der Bühne. Von Anfang an sprang der Funke auf alle über und es war Bewegung im Spiel. Singen und Headbangen habe ich selten in diesem Ausmaß bei einem mäßig gefüllten Club erlebt. Vor fast jedem Song gab es eine nette Ansage oder Erklärung zum Lied und weiter ging es mit der guten Laune. Ein zwar zugegebenermaßen ungewohntes aber keineswegs unangenehmes Gefühl. Die Setlist, welche mit 16 Songs nicht grad kurz ausgefallen ist, auch wenn die Songs nicht die längsten sind, war gut gemischt. Die 3 letzten und erfolgreichsten Alben waren mit je 4 Songs vertreten, wobei auch das Europecover Memories von der aktuellen Scheibe „Safe On The Other Side“ nicht fehlte. Beim Song „High Spirits“ wurde das ganze Publikum zum Sangeswettbewerb aufgefordert und „links“ und „rechts“ mussten sich gegeneinander behaupten. Sogar ohne Bandunterstützung feuerte Chris die „Gegner“ beim „Dirigieren“ an. Bei einem vollen Club kennt man das ja wohl mal, bei mäßig gefülltem Club hingegen, fand ich persönlich es sogar noch cooler und bemerkenswert, dass diese Aktion überhaupt durchgezogen wurde. Nach „Thank You“ und „Good Night“, welche ja wohl wie Arsch auf Eimer in dieser Reihenfolge an das Ende einer Setlist gehören, gab es mächtigen Applaus.
Die Band verließ die Bühne aber nicht. Chris Black sagte, dass das jetzt eigentlich der Moment sei, wo sie die Bühne verlassen, das Publikum dann nach Zugabe verlangen würde und sie schließlich wieder zurückkommen würden. Das Ganze könnte wir uns doch aber auch einfach sparen und sie machen dann jetzt weiter. Er persönlich hatte auch Bock sogar 2 Songs zu spielen und sah seine Band dabei fragend an, welche zustimmend nickte. Dann bedankte sich Chris bei dem Team, welches das Konzert auf die Beine gestellt hat. Dem MTS, dem Amadeus, der Crew vor und hinter der Bühne und erklärte, dass dieser Abend aufgrund von Sound, dem austragenden Club und der Gastfreundschaft ein 8-9 von 10 verdient hätte.
Da stand ich dann schon recht weit hinten im Laden und mir fiel auf, wie viel besser der Sound hier anstatt direkt vor der Bühne war und bemerkte, dass man dort doch recht unpraktisch zu den Boxen steht, weswegen ich bei Lady Beast wohl eher wenig vom Gesang gehört habe.
Nach den letzten beiden Songs, bedankte ich mich beim Mischer, der einen wirklich guten Job gemacht hat und verließ glücklich und zufrieden das Amadeus Richtung zu Hause.
Setlist: Flying High, This Is The Night, In The Moonlight, Restless, Face To Face, Full Power, I Need To Know, One Day Closer, Another Night In The City, Do You Wanna Be Famous, Midnight Sun, Now I Know, Memories (Europe Cover), High Spirits, Thank You, Good Night
Zugabe: When The Lights Go Down, Nights In Black
Vielen Dank an das MTS für die Möglichkeit, dabei zu sein und für euch zu berichten.
(hendrik)
Weitere Bilder: