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MESHUGGAH :: Kranke Mucke, kranke Lichtshow, ein Publikum das mega abgeht

Wie sich am Ende des Tages herausstellen sollte, wurde das der Tag der beschissenen Autofahrten. Baustellen auf der Autobahn und in Hamburg (Leute, was habt ihr da vor?) haben mir das Leben und Fahren schwer gemacht. Dann waren auch noch alle Parkhäuser voll und alle Parkplätze in der Gegend der großen Freiheit besetzt. Ich habe, nach über 20 Minuten Suche, dann auf der Reeperbahn direkt vor dem Pink Palace was bekommen.
Dadurch, dass das Konzert eine Stunde vorverlegt wurde und die Fahrt so kacke war, bin ich dann leider auch erst in der großen Freiheit angekommen, als die erste Band schon am Ende ihres Sets war.

MANTAR
Beim vorletzten Song hab ich den Laden betreten und habe direkt versucht trotzdem noch in den Fotograben zu kommen. Da die ausverkaufte Bude aber natürlich rappelvoll war, hat es leider nur für ein paar Fotos von ganz vorne seitlich neben der Bühne gereicht, schade! Ich finde MANTAR interessant und die beiden Lümmel mehr als sympathisch, aber musikalisch ist das nicht so meine Baustelle. Das Publikum in der rappelvollen großen Freiheit schien jedoch gefallen zu finden und nickte kräftig mit den Köpfen und applaudierte kräftig nach dem letzten Song!
Setlist: Pest Crusade, Spit, Age Of The Absurd, Egoisto, Hang ‚Em Low (So The Rats Can Get ‚Em), The Knowing, Oz, Era Borealis, White Nights

THE HALO EFFECT
Die Melodic Death Metal Band, bei der alle Mitglieder schon für In Flames auf der Bühne gestanden haben. Nach einem Intro starteten die Schweden direkt mit dem Titelsong ihres Albums „Days Of The Lost“ von 2022. Das Ganze war ziemlich cool und im Publikum fanden sich auch Fans mit Merch der Band. Der Sound war wirklich gut, was bei so viel Erfahrung der ganzen Musiker aber auch nicht sonderlich verwunderlich ist. Und man konnte den Jungs die Bühnenerfahrung auch anmerken. Entweder hatten sie alle wirklich Bock oder sie wussten eben, wie man es rüberbringt. Beim dritten Song gab es solche Probleme mit dem Sampler, der von Livedrummer Anton Roos bedient wird, dass nach mehreren Versuchen wieder in den Song zu kommen doch abgebrochen wurde.  Die Band hat es aber profilike mit Fassung genommen und Sänger Mikael Stanne sagte mit einem Lächeln, dass sowas halt auch mal passiert. Daraufhin machten sie direkt mit dem 4. Song weiter. Das Publikum hat die Band gut angenommen. Mir selbst war das Ganze zu glatt gebügelt, hatte zu wenig Ecken und Kanten. Aber man merkt, dass die Jungs ihren Job schon lange und auch gut machen. Es hat Spaß gemacht ihnen zuzusehen, gepackt hat es mich aber nicht.
Setlist: Intro, Days Of The Lost, The Needless End, Feel What I Believe (abgebrochen), Become Surrender, Conditional, Last Of Our Kind, Gateways, Shadowminds


MESHUGGAH
Dann war es soweit, der Headliner des Abends stand an.
MESHUGGAH habe ich schon 2 Mal gesehen. Allerdings vor 25 und 20 Jahren. Danach sind wir nicht mehr zusammengekommen. Deswegen wurde es nach der wirklich starken Platte „Immutable“ von 2022 definitiv wieder Zeit für ein Date.
Ein ziemlich krankes Lied lief dann vorweg. Ein Oldie der total dilettantisch gespielt und schlecht gesungen aufgenommen wurde. Ob Ernst oder schon als Scherz produziert, war nicht auszumachen. Dann kam mit „Careless Whisper“ von George Michael das eigentliche Intro, was vom Publikum mit breitem Grinsen gefeiert wurde.
Dann ging das Licht aus und ein längeres ambientes Gewummer dröhnte durch die Große Freiheit 36, während sich die Band hinter der Bühne klar gemacht hat.
Beim Opener „Broken Cog“ standen alle vor den lichtdurchfluteten Stagedrops und haben sich so gut wie nicht bewegt. Sehr cooler Einstieg.
Mit einem meiner Favoriten ging es dann in die Vollen.
Während ich im Fotograben beschäftigt war, merkte ich ab dem ersten Ton „Rational Gaze“, dass der Boden anfing zu schwingen. Ich drehte mich um und das Publikum hat direkt beim ersten Ton einen Megapit ausgelöst, Gänsehaut. Als der Song vorbei war gab es Meshuggah, Meshuggah Rufe!
Ansagen waren heute Abend keine große Sache und so kam die erste nach Song 3 und auch die war recht kurz gefasst.
Nach der Hälfte des Sets ging das Licht aus, als alle Musiker die Bühne verlassen hatten und „Mind´s Mirrors“ lief vom Band.
Dann leitet „In Death – Is Life“ die zweite Hälfte des Sets ein und es geht nahtlos über in „In Death – Is Death“. Ab da wurde es wirklich gemein und fies und düster. Was ab da durch die Boxen ballerte, war von der Band sicherlich bewusst so gesetzt worden. Ab da ist auch das Publikum wilder gewesen als vorher eh schon. Und spätestens jetzt war wirklich alles krank. Die Musik der Band, die Lichtshow, das Publikum. Alles passte sehr gut zusammen.
Zum Abschluss kam dann mein ewiger Liebling „Future Breed Machine“ und das Publikum legt nochmal eine Schippe drauf. Die Backgroundshouts von Fredrik Thordendahl und Mårten Hagström waren auch ziemlich geil, schade, dass das in den aktuellen Alben nicht mehr vorkommt.

Evtl. gab es den ganzen Abend Zeitprobleme, denn das Konzert wurde ja vorverlegt und Halo Effect haben ihren Song ja auch nicht nochmal begonnen. Na ja, keine Ahnung was mit dem Sampler war. Aber nach einem kurzen „Danke“ ging es bei MESHUGGAH direkt rüber in die Zugabe, ohne das die Band die Bühne verlassen hat. Dann war es eigentlich keine Zugabe, oder? Sie starteten direkt mit ihrer Hitsingle „Bleed“, was das Publikum mächtig feierte und schoben noch „Demiurge“ von  „Koloss“ nach.

Eine grandiose Band hat mir durch das ganze Konzert ein Grinsen ins Gesicht getackert.
Großartiges Konzert. Jungs, wir müssen uns wiedersehen und dieses Mal dürfen auf gar keinen Fall 20 Jahre dazwischen liegen.

Was mir noch aufgefallen ist, waren 2 Mikros, die auf der Bühne standen und auch erst zum Auftritt von MESHUGGAH aufgebaut wurden. Evtl. wurde der Gig mitgeschnitten und die Mikrofone waren für die Zuschauer gedacht. Evtl. steht da ja wieder eine Liveaufnahme ins Haus.
Setlist: Broken Cog, Rational Gaze, Perpetual Black Second, Kaleidoscope, God He Sees In Mirrors, Born In Dissonance, Mind’s Mirrors, In Death – Is Life, In Death – Is Death, Humiliative, Future Breed Machine Zugabe: Bleed, Demiurge
(hendrik)