FILM+HÖRSPIEL

FILM „Personal Shopper“ (Mystery)

Originaltitel: Personal Shopper

Herstellungsland: Frankreich / Deutschland 2016

VÖ: 23.06.17

Wertung: Geht so

Regie: Olivier Assayas

Darsteller: Kristen Stewart, Lars Eidinger, Sigrid Bouaziz

FSK: ab 12

Verleih: Weltkino

Genre: Mystery / Thriller

Website www.PersonalShopper-Film.de
Facebook www.facebook.com/PersonalShopper.DerFilm

 

 

Inhaltsangabe:

Die Amerikanerin Maureen arbeitet in Paris als persönliche Einkäuferin für Stars und Sternchen. Doch eigentlich begreift sie sich als Medium, das mit Toten in Kontakt treten kann. Seit Wochen wartet sie auf ein Zeichen ihres verstorbenen Zwillingsbruders Lewis. Plötzlich bekommt sie geheimnisvolle Nachrichten von einer unbekannten Nummer. Ist es ihr Bruder, der aus dem Jenseits Kontakt zu ihr aufnimmt? Oder nur der sehr lebendige Geliebte ihrer Chefin, der es auf sie abgesehen hat?

Spannung oder Horror wird man nicht finden

Kristen Stewart spielt die junge Amerikanerin Maureen, die als „Personal Shopper“ für eine super reiche Glamour Frau arbeitet und deren Besorgungen erledigt. Nicht erst seit ihrer Rolle in den Twillight Filmen hat sie es schwer aus dem Image als Schauspielerin mit der versteinerten Mimik heraus zu kommen. Doch in diesen Film passt sie ganz gut hinein mit ihren schier dauerhaft deprimierten Gesichtszügen, denn der Charakter steht unter dem dunklen Schatten des Todes ihres Zwillingsbruders. Da sie sich selber auch als Medium sieht, macht sie sich neben ihrem Job auf die Suche nach dem Geist ihres Bruder, denn einst versprach man sich das der zuerst Sterbende den Kontakt zum Geschwister suchen wird.

Der Film ist ziemlich langsam und der Freund des gepflegten Thrills und Horrors sollte nicht auf die Idee kommen hier glücklich zu werden. Vielmehr erleben wir eine nachdenkliche junge Außenseiterin, die für eine reiche Hipster Tussie die Einkäufe erledigt. Viel Zeit im Film vergeht mit diesen Einkaufsausflügen bei denen sie dann auch auch Kontakt mit einem unbekannten Geist aufnimmt. Der Kontakt verläuft zumeist per Handy Messenger, klingt ziemlich blöde, ist auch sehr nervig auf Dauer und zudem auch total spannungsfrei. Einige Male dürfen wir auch bildlich Zeuge eines Geistes werden, dieser ist aber total billig per CGI Nebel dargestellt,…das bedarf dann auch keiner weiteren Worte. Das Kristen Stewart im Film ab und an mal „oben ohne“ zu sehen ist erweitert das bisherige filmerische Schaffen ihrer Karriere, macht den Film in Summe aber auch nicht viel sehenswerter.

Das Regisseur Olivier Assayas bei den Filmfestspielen von Cannes 2016 mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet wurde, ist aus meiner Sicht verwunderlich. Sicherlich kann das Werk mit einer gewissen düsteren Atmosphäre punkten, doch in Gänze passiert zu wenig. Aber ich glaube bald, das allein die französische Herkunft ein standartisierter Pluspunkt für diejenigen ist, die auf der Suche nach künstlerischem gehobenen Anspruch suchen.

Alle Kritiker von Kristen Stewart können hier allerdings durchaus ein glaubhaft wirkendes Gesicht von ihr kennenlernen, die hier zu spielende Rolle steht ihr gut und passt auch zu dem ihr zur Verfügung stehenden Repertoire. Gut finde ich, dass man mit den Werken von Hilma Af Klint (schwedische Malerin mit okkulten Inspirationen) einen realen Verweis nutzt, dies ist aber auch der einzige kleine Moment wo man auch nur einen Hauch von Mystik verspüren kann

Trotzdem eher weniger empfehlenswert, vor allem wenn man die Hoffnung hatte hier vielleicht auch nur im Ansatz mal einen Schauer oder Grusel zu verspüren. (michi)