F+H EMPFEHLUNG, FILM+HÖRSPIEL

FILM „Die Höhle – Überleben ist ein Instinkt. Keine Wahl“ (Found Footage)

Originaltitel: La cueva

Herstellungsland: Spanien 2014

Verkaufsdatum: 22.09.2014

Wertung: Empfehlung

Regie: Alfredo Montera

Darsteller: Marta Castellote, Eva García, Xoel Fernández, Jorge Páez

FSK: ab 16

Studio: Ascot Elite

Genre: Found Footage

 

Inhaltsangabe:

Eine Gruppe von fünf Urlaubern erforscht auf der Insel Formentera eine bislang unentdeckte Höhle. Während sie immer tiefer ins unterirdische Labyrinth vordringen, müssen sie bald erkennen, dass sie den Weg hinaus nicht mehr finden können. Sie beschließen ihre Suche am nächsten fortzusetzen. Doch auch in den kommenden Tagen gibt es kein Entrinnen. Ohne Nahrung, Licht oder Wasser macht sich Panik breit. Es gibt kein Entkommen! Was als spannendes Abenteuer beginnt, endet in einem Fiasko. Aus Freunden werden Feinde, aus Menschen blutrünstige Kannibalen!

Extras: Making Of ca. 11 Min., Nach einer wahren Geschichte, Die Angst, Das Ereignis, Dreharbeiten auf Formentera, Dreharbeiten in einer Höhle, Interviews (Behind the Scenes), Originaltrailer, Trailershow

 Meinung / Fazit: Spannend und beklemmend

„La cueva“ ist das erste Werk des Spaniers Alfredo Montera in Spielfilmlänge. Behilflich war ihm bei seinem Debüt Drehbuchautor Javier Gullón („Hierro“, „Invader“) und gemeinsam haben sie einen wahrlich klaustrophobisch und atemberaubenden Found Footage Thriller erschaffen inmitten der schroffen Natur der kleinen Balearen Insel Formentera.

In dem Film beginnt dabei alles so harmonisch, fünf junge Leute machen einen Wanderurlaub auf Formentera und lassen es sich in der Natur wirklich gut gegen. Mittels Handkamera gibt es dabei wunderschöne Bilder von den Stränden, den Bergen und der Lagerfeueridyllen. Morgens nach einer ziemlich feuchtfröhlichen Nacht entdecken sie in den Uferklippen eine Höhle welche sie kurzentschlossen erkunden wollen. Entgegen jeglicher Vernunft und angefeuert von Adrenalin begeben sie sich immer tiefer in die stark verzweigte Höhle ohne jegliche Absicherung und im festen Glauben sich den Rückweg merken zu können. Doch dies erweist sich als folgenschwerer Fehler, denn als sie den Rückweg antreten, merken sie sehr schnell, dass sie sich hoffnungslos verirrt haben.

Was folgt ist eine dichte Stimmung voller Angst, Panik und berechtigter Hysterie im Dunkeln. Kein Wasser, kein Essen, keine Orientierung, kein Handyempfang und eine zunehmend angespannte Stimmung untereinander lässt die Situation zunehmend unerträglich werden. Zahllose Versuche einen Ausweg zu finden scheitern kläglich. Diese Situationen sind hervorragend im Bild eingefangen und die Darsteller können ihre Ausweglosigkeit ebenfalls richtig gut und glaubhaft verkörpern. Als dann die Erschöpfung, der Durst und der Hunger siegt, beginnt eine dramatische Auslosung, welche über das Schicksal der Gruppe entscheiden wird.

Die beklemmende Atmosphäre es Films ist perfekt und lässt den Zuschauer das Grauen mitfühlen. Alle logischen und unlogischen Entscheidungen würden jeden von uns wohl auch so passieren. Rationalität wird mehr und mehr in den Hintergrund verdrängt und irgendwann siegt nur noch der nackte Instinkt des Überlebenswillens.

Alfredo Montero, selber auf den Balearen geboren, hat diesen Film in nur 17 Tagen gedreht und hat sich von einem dort reell passierten Unglück inspirieren lassen. In den umfangreichen Extras kann man spüren mit welcher Ehrfurcht die Darsteller der Höhle entgegenkommen mit dem Wissen, dass angeblich die Vermissten noch immer nicht gefunden wurden.

„La Cueva“ ist ein ganz starker Beitrag des Spanischen Films. Auch ist es schön, dass das ziemlich ausgelutschte Found Footage Genre immer wieder richtig gute und spannende Beträge  liefern kann. Ich kann den Film uneingeschränkt empfehlen. Spannung, Dramatik und Horror sind spürbar und das alles ohne technischen Firlefanz und fiktiver Kreaturen. Ganz stark! (michi)