LIVEBERICHT

HOCICO :: Alles Gute zum 20. Geburtstag

HOCICO am 31.08.2013 Live im BiNuu Berlin.

„20th Anniversary Concert of Hocico in Berlin“  – „Los días caminando en el fuego – 20 Years of Keeping the Blood Boiling“.

Support FORMALIN + TOO DEAD TO DIE

Text & Fotos @ Michi

Zum dritten Male innerhalb von zwei Monaten geht’s heute nach Berlin. Ziel der Reise ist das 20ste Jubiläum der Band HOCICO unter dem Motto „Los días caminando en el fuego – 20 Years of Keeping the Blood Boiling“.

Krach gemacht wird heute von Erk Aicrag und Racso Agroyam mitten im Herzen von Kreuzberg im Club „BiNuu“. Vorher steht aber noch eine interessante Kulturbesichtigung an, auf der der Berliner Untergrund erforscht wird. (http://berliner-unterwelten.de/). Spannend, Interessant und sehr informativ!! Nach einer späteren Stärkung in flüssiger und fester Form gilt es sich nun dem Club BiNuu am Schlesischen Tor zu nähern und schon in unmittelbarer Umgebung sind diverse T-Shirts der heute zu feiernden Band zu erspähen.

Kurz vor Beginn des Konzertes zeigt sich der Club schon gut gefüllt und leider lässt die Luftqualität in der Räumlichkeit sehr früh zu wünschen übrig. Lang dauert es dann auch nicht bis der erste Support des Tages TOO DEAD TO DIE die Bühne betritt. Musikalisch ganz nett, saubere Beats und auch ein engagierter Gesang passen gut zum Rahmen des Tages, allerdings ist der Sänger ganz allein mit seiner Technik auf der Bühne und es gibt dann neben einigen technischen Defiziten so manche Schwächen zu entdecken die Zuschauer bei Laune zu halten. Ist als Alleinunterhalter auch nicht so einfach und das merkt man diesem jungen Künstler auch an.

Bekannter und personell auch präsenter zeigen sich danach FORMALIN, eine Band dessen Namen man durchaus schon einmal gelesen haben könnte. Musikalisch druckvoller und mit leichtem Hang zum EBM sind die Zuschauer nun auch präsenter und mit der Unterstützung der Zuschauer lässt sich der Auftritt  als gelungen bezeichnen. Viel mehr kann ich hierzu nicht berichten, denn die Zeit vergeht mit dem Konsumieren diverser zu erstehender Güter.

Nun aber schnell noch mal etwas Luft tanken, mit flüssigem Gold versorgen und ab in die vorderen Reihen, denn der Auftritt der mexikanischen Aggrotech Legende HOCICO naht sichtlich. Wer dann aber umhüllt von Nebelschwaden die Bühne betritt sind nicht Erk und Rasco sondern drei Mariachi in klassischen Kostümen und mit als Totenkopf bemalten Gesichtern. Sofort kocht die Hütte, als diese lustige Combo klassische mexikanische Gassenhauer anstimmt. Mir wird noch ins Ohr geflüstert wie die Titel heißen, aber ich habs vergessen… Wirklich genial ist eine HOCICO Coverversion von „Odio En El Alma“. Ist doch mal etwas anderes mit Gitarre und Violine ;-). Auf jeden Fall ist nun für Gute Laune schon einmal gesorgt.

Jetzt ist es aber Zeit etwas Krach in die Gehörgänge zu pumpen. Und wer wäre da nicht geeigneter als HOCICO, die auch nach inzwischen 20 Jahren Bandgeschichte, noch kein bisschen leiser und weniger aggressiv geworden sind und das ist gut so. Zum einem standesgemäßen Intro, welches die Zuschauer mit einer bedrohlichen Aura umhüllt, betreten Rasco und Erk die Bühne und lassen ein mächtiges Gewitter an Hits auf die vor allem in den vorderen Reihen tobende Menge los. Hier besonders viele Titel zu nennen wäre nicht sinnvoll, da man die bekannten Reißer ja eh kennt. Aber dazu abzufeiern ist einfach nur geil vor allem dann, wenn das Programm einen perfekten Mix aus der gesamten Schaffensphase darstellt. Ich glaub ich höre nur ein oder zwei Stücke vom letzten Album, diese allerdings haben sich perfekt zwischen die Klassiker hinein gebissen. So gestaltet sich der gesamte Gig sehr positiv anstrengend und schweißtreibend und die Suche nach Sauerstoff ist auch nicht immer einfach. Aber mit der akustischen Droge, die durch die Ohren den Weg in die Körper findet, kann dies einfach überstanden werden. Auch die Akteure auf der Bühne haben sichtlich Spaß beim Gig. Gut, Rasco ist recht verhalten hinter seinen Tasten, kennt man ja. Aber Erk ist energisch wie eh und auch optisch bieten die Beiden mit ihren aufgeschminkten Totenkopfvisagen so einiges.

“ Odio En El Alma“ wird dann selbstverständlich auch heute in elektronischer Fassung geboten,…und siehe da, auch so funktioniert das Stück ;-). Nach der geplanten Spielzeit werden natürlich auch noch ein paar ebenso geplante Zugaben dargeboten, die Menge dankt es mit ungebrochenem Support und die Künstler bedanken sich ebenfalls artig bei allen Anwesenden, auch für die letzten 20 Jahre.

Und wer hätte es gedacht,…da kommen doch tatsächlich die drei Mariachi wieder auf die Bühne und knallen uns Hits wie „Tiquila“, „La luca racha“ und „LaBamba“ um die Ohren. es wird fröhlich mitgesungen oder eher gegröhlt, da die Texte nicht bei jedem Anwesenden so gut sitzen.

So endet dann ein toller Abend und eine geile Geburtstagsparty für uns recht zeitig nach dem Gig. Die Afterparty Mucke reißt nicht sonderlich und so ziehen die müden Knochen von dannen und verschwinden in den dunklen Katakomben der Berliner U-Bahn.

www.hocico.com

www.binuu.de

www.formalin-music.com

www.mariachi-oro-negro.de