REVIEW

RUINS OF BEVERAST, THE „Takitum Tootem! (Wardance)“ (Black Psychedelia)

RUINS OF BEVERAST, THE

„Takitum Tootem! (Wardance)“
(Black Psychedelia)

Wertung: gut

: 27.01.2017

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

THE RUINS OF BEVERAST sind immer für eine Überraschung gut. Mit der vorliegenden EP weicht man stilistisch etwas von dem vorgegebenen Weg ab und öffnet die Pforten für etwas mehr Psychedelia. Durch die letzten Liveauftritte der Band, die auf der Bühne in meinen Ohren das Brutalste darstellen, was man sich selbst gönnen kann, war ich auf eine ähnlich brutale EP gefasst; aber weit gefehlt.

„Takitum Tootem! (Wardance)“ ist ein rhythmischer Song, der durch die Gitarren und Trommeln angetrieben wird und es tatsächlich schafft, dich in eine gewisse Trance zu bringen. Sehr kraftvoll klingt die Musik und der Gesang ist gewohnt tief. Angereichert wird der Sound mit Chören und so mancher produktionstechnischer Spielerei wie Hall oder Samples, aber im Endeffekt ist es ein organischer Song, der durch die aufwühlende Stimmung tatsächlich einem Ritual oder Kriegstanz gleicht. Laut Beschreibung ist es der erste Teil einer zweiteiligen Meditation, die auf dem kommenden Album vervollständigt werden soll.

Die Vorliebe für Coverversionen ist uns spätestens seit dem „Enchanted by Gravemould“-Album bekannt, auf der die älteren Single / Split-Songs vereint waren und mit dem PINK FLOYD-Song „Set the Controls for the Heart of the Sun“ reiht sich die Band in eine Schar illustrer Bands ein, die diesem Song bereits neues Leben eingehaucht haben (z.B. TIAMAT oder 1349). Die Umsetzung des grandiosen Songs (checkt mal unbedingt die „Live in Pompeji“-Version von PINK FLOYD an!) ist dahingehend besonders gut gelungen, da THE RUINS OF BEVERST den Song genommen und durch ihre Bearbeitung und den typischen Bandsound zu ihrem eigenen gemacht haben. Die perfekte Mischung aus Wiedererkennung und Eigenständigkeit zu finden, ist das, was es so schwierig macht, eine gute Coverversion zu kreieren.

Von der musikalischen Ausrichtung ergänzt sich der Song perfekt mit der A-Seite, denn auch hier regieren die rhythmischen Trommeln und die tanzenden Gitarren und es ergibt sich ein unglaubliches harmonisches Gesamtbild, was nicht nur daran liegt, dass die EP mit den gleichen Sounds endet, wie sie begonnen hat und somit einen perfekten Kreis beschreibt.

THE RUINS OF BEVERAST klingen zu jeder Sekunde nach sich selbst, gehen aber einen anderen musikalischen Weg, als man gemeinhin erwarten würde. Mir persönlich gefallen die beiden Songs extrem gut, denn auch wenn der Grundsound natürlich gewohnt dunkel und harsch ist, stellt sich eine durchaus positive, reinigende Wirkung ein, wenn man sich die Zeit nimmt und die Songs mittels Kopfhörer ungefiltert in den Kopf eindringen lässt, von wo aus sie sich über die Seele zu ergießen und dich mit Kraft zu füllen scheinen. (chris)