EMPFEHLUNG, REVIEW

MEMBARIS „Misantrosophie“ (Black Metal)

MEMBARIS

„Misantrosophie“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 24.03.2020

Label: World Terror Committee

Webseite: Homepage / Facebook / Bandcamp

Mit ihrem ersten aktuellen Album auf World Terror Committee bringen MEMBARIS uns die Lehre des Menschenhasses näher!
Das letzte Mal hatte ich vor 10 Jahren mit der Band aus Limburg zu tun, als ich das Review zu „Grenzgänger“ verfasste (Review hier).
2012 erschien „Entartet“ was aber komplett an mir vorbei ging und damit war dann auch „Album-Pause“, bis jetzt!

Beim Opener „Architektur Fern Struktur“ (Video unten) gibt man uns direkt ordentlich was auf die Nuss.
Ich finde es immer schön, wenn man mit einem geilen Blast in ein Album einsteigt.
Im Verlaufe des Songs wird dann aber schon der Facettenreichtum von „Misantrosophie“ klar.
Midtempoparts mit Gesang, der das Prädikat „getragener Pathos“ verdient, aber absolut im positiven Sinne. Die absolut göttlichen Gitarrenleads (darf man das bei BM sagen?) haben einen eigenen Effekt bekommen und heben sich so nicht nur sehr gut von der Rhythmusgitarre ab, sondern brennen sich bei mir ein und kommen auch noch öfter zum Zuge.
Mein Lieblingssong „My Path Of Stars“ (auch unten zu sehen) kommt schon auf Platz 3 der Tracklist.
Das Intro besteht aus einem Zwiegespräch dreier, anscheinend am Geiste erkrankter Stimmen, eine links gemischt, eine rechts und eine in der Mitte, die dir etwas zu schreien, oder auch flüstern, bis der absolut abartige Krächzgesang, der mich übrigens öfter an die guten alten Abigor erinnert, im Takt einzählt und auf dich eingeprügelt wird.
Das sollte man sich mal unbedingt auf richtig guten Kopfhörern geben, sodass dieses „Gespräch“ in deinem Kopf stattfindet.
Wo wir grad bei Vergleichen sind, kommt hier viel Black Metal aus dem deutschsprachigen Raum zum Tragen.
Außer den Österreichern, höre ich hier auch noch viel Nagelfar und mit den nächsten beiden Tracks, „Constant Companion“, mit teilweise cleanen sehr guten Vocals und „The Only Reason To Stay“, welcher mit Akustikgitarren, Keyboard und choralem Cleangesang überrascht, bringt dem Album eine Vielfalt wie ich sie sonst eher von Agathodaimon gewohnt bin.
Mit „Imaginations Through The Horn-Crowned Skull“ wähnt man sich erst wieder im Geballer unterzugehen, bis eine geile Melodie einer fast cleanen Gitarre dazukommt, welche im Kontrast zum Blast Gänsehaut erzeugt.
„Pulsar“ ballert ordentlich und weiß mit kurzem folkigen Zwischenpart, in dem Text gerufen wird und abruptem Ende wieder an Abigor zu erinnern.
Der Titeltrack hat dann wieder ein ausschweifendes Gitarrenlead wie im Opener zu bieten und fällt auch sonst 0% aus dem weitgefassten Rahmen.
„Aus Tiefen Empor…“ ist ein sehr guter Abschluss der guten 45 Minuten und bringt mich wieder nah an Nagelfar.
Diese Scheibe ist grandios! Viele Facetten des rauen Black Metals werden meisterhaft mit Hymne und vielen anderen Nuancen verwoben und hinterlassen ein hartes Album, welches immer wieder neue Punkte zum Aufhorchen bietet.
(hendrik)