REVIEW

TROLLFJELL „Old Mystical Tales From Bohemian Castles“ (Black Metal)

TROLLFJELL

„Old Mystical Tales From Bohemian Castles“
(Black Metal)

Wertung: Ganz gut mit Luft nach oben

VÖ: 15.04.2022

Label: Black Blood Records

Webseite: Bandcamp / Youtube / Spotify

Bei TROLLFJELL handelt es sich um ein tschechische Black Metal Band, die anscheinend relativ jung ist (ein Gründungszeitpunkt ist nicht bekannt) aber schon einiges veröffentlicht hat.
2020 gab es nach einer EP und drei Singles schon das Debüt.
2021 gab es dann eine EP, eine Single und das zweite Album in digitaler Form.
Anfang des Jahres kam „Old Mystical Tales From Bohemian Castles“ dann als Tape auf den Markt. Mitte April wurde das Album dann als CD über Black Blood veröffentlicht. Die Promo trudelte vor kurzem bei mir ein, und das Cover hat mich direkt neugierig gemacht.
Und der Opener „Střekov – Knight Without Honor“ hat mich auch aufhorchen lassen.
Die 7 Tracks in fast 50 Minuten haben viele gute Momente. Hier und da muss ich mal an Abigor (Gitarrensound und Gesang) oder auch an Dark Funeral (Gitarrenriffs und teilweise auch Gesang) denken. Aber die Kraft der guten Momente wird leider noch nicht über die ganze Länge gehalten. Auch wenn die teilweise sehr langsamen Parts, die dann gerne mit Keyboard untermalt werden, absolut großartige Momente hervorbringen, ist mir persönlich die Raserei lieber. Aber wie immer macht die Mischung es erst wirklich gut. In der Geschwindigkeit jedenfalls treffen sie meinen Geschmack mehr, vor allem die wirklich „gute“ räudige Produktion gibt der Scheibe einiges an Tiefe. In der Mitte der Scheibe ist mit „Radyně – Black Hanuš“ ein Song platziert, der erst nach über 5 Minuten Ambient in den Black Metal wechselt. Das folgende „Pecka – Fatal Vision“ braucht auch über 5 Minuten bis es nach anfänglicher verzerrter Gitarrenarbeit „richtig“ schwarzmetallisch zur Sache geht. Da bricht die Kurve für mich dann ein. „Kokořín – Wild Hunter“ ist trotz ähnlich eher unüblichem Aufbau (hier liegt der Ambientanteil in der Mitte des Songs) hingegen ein sehr interessantes Stück, welches mir gut gefällt.
„Houska – Gate To Hell“ zum Abschluss mit seinen cleanen Vocalparts bei denen sich männliche und weibliche Stimme doppeln, ist dann wieder einer meiner Knackpunkte dieses ansonsten recht interessanten Stücks Black Metals. Zusammfassend könnte ich für mich behaupten. Seite A gefällt mir durchweg, Seite B trifft nicht so meinen Geschmack. Im Großen und Ganzen halte ich das zweite Album von TROLLFJELL aber für eine interessante Veröffentlichung, der man gerne mal ein bis zwei Ohren schenken sollte.
Auf meinem Zettel bleibt die Band auf jeden Fall stehen. (hendrik)