INTERVIEW

INTERVIEW :: Im Proberaum mit TOADEATER

TOADEATER konnten mich bis jetzt mit allen Releases überzeugen.
Das erste Album „Codex“ (Review hier), die EP „Hestia“ (Review hier) und das aktuelle Album „Bit To Ewigen Daogen“ (Review hier) gefielen mir gut.
Und gleich am Anfang haben wir abgemacht, dass ich mal im Proberaum vorbeischaue, mir ihre Musik dort anhöre, ein kurzes Interview mache und ein paar Fotos schieße.
da hat jetzt endlich geklappt, auch wenn die Nachbearbeitung etwas länger gebraucht hat.
Die Jungs hatten für mich extra Licht und Nebel aufgebaut und mit ihr aktuelles Album am Stück vorgespielt, bis beim letzten Song, der Herr im Proberaum stand der weiter oben wohnt, um zu sehen ob es unten vielleicht brennt.
Trotz Proberaumsound, der ja meistens eber suboptimal ist, hat mir die Darbietung wirklich gut gefallen. Das war ein tolles Erlebnis, das könnte ich mir mit anderen Bands auch nochmal vorstellen.

Erst werde ich euch hier das kurze Interview geben und unten noch die Fotos während des „Auftritts“ anhängen.
Viel Spaß mit den sympathischen Jungs von TOADEATER:

AMBOSS: Moin Jungs! Vielen Dank schon mal für das Interview! Gleich die erste Frage, die ihr sicherlich schon oft gehört habt. Wie kamt ihr zu eurem Bandnamen. Wer isst denn Kröten?
TOADEATER: Ja, da werden wir tatsächlich öfter gefragt, aber das ist ganz unspektakulär. Wir haben es irgendwo als Songtitel gesehen und mochten das Wort direkt. Und da wir aus einer Gegend mit viel Sumpf und Moor kommen, dachten wir uns es würde passen.

AMBOSS: Wir haben vorhin schon über Gigs im Ausland, in diesem Fall Belgien gesprochen. Wie kommt ihr an solche Gigs? Bemüht ihr euch darum, oder werdet ihr angefragt?
TOADEATER: Da war so ein Auftritt wo wir am Wochenende 2 Auftritte mit langer Reise hatten. Freitags haben wir in Belgien gespielt und am Samstag in Paris, für den Auftritt wurden wir angefragt.
AMBOSS: Wie sind die denn auf euch gekommen?
TOADEATER: Ich meine durch ein Review zum Album Codex, wir wurden daraufhin bei Facebook angeschrieben. Daraufhin haben wir uns dann um den Gig in Belgien bemüht, da es auf dem Weg lag und wir  so wenig Kosten wie möglich haben wollten. Wir haben ein paar Leute angeschrieben und das hat sich dann so ergeben. Das ist in unserem Falle auch gar nicht so schwer, da das meiste ja in der DIY-Szene stattfindet. In Deutschland halt in AZ´s und in den Niderlanden und Belgien in sogenannten Squads, in diesem Falle war es ein Wagenplatz. Die Leute sind da halt ziemlich offen und machen das Ganze mit sehr viel Herzblut. Für die Band kommt dann nicht allzu viel dabei herum, aber das ist ja auch nicht die Intention. Man spielt dann halt für Spritgeld, Getränke und Essen.

AMBOSS: Wie würdet ihr selbst denn eure musikalische Entwicklung beschreiben? Ich hatte das Gefühl, dass es mit jeder Aufnahme einen großen Schritt nach vorne geht. Ist das ein Plan, den ihr abarbeitet oder hat sich das von selbst so entwickelt?
TOADEATER: Bei der Aufnahme vom Demo, welches nach 1-2 Monaten nach Bandgründung entstand, war uns allen glaube ich noch nicht klar, wo das Ganze genau hingeht. Am Anfang hatten wir eigentlich mehr die Martyrdöd und die Crustschiene im Auge, aber wir haben uns dann immer mehr für Black Metal interessiert, was vorher nicht so der Fall war. Deswegen wird es wohl immer atmosphärischer. Vorher waren wir eher in Punkbands und da ist mit Atmosphäre ja nicht unbedingt so ganz viel. Unser Gitarrist hat sich dann immer mehr Effektpedale zugelegt und dadurch erzeugst du dann natürlich auch so eine Atmosphäre. Aber so richtig bewusst dafür entschieden haben wir uns ehrlich gesagt nicht. Es hat sich so entwickelt.

AMBOSS: Habt ihr denn bestimmte Einflüsse aus dem Bereich des Black Metals oder sagt ihr, dass das Ganze in eine Richtung Wie Band XY gehen soll oder wie kommt ihr sonst zu eurem Stil?
TOADEATER: Wir beide (Gitarrist/Sänger und Schlagzeuger) hören gerne niederländischen Black Metal, u.a. z.B. Verwoed und Turia. Turia haben wir zum Glück dieses Jahr noch gesehen, da sind wir extra nach Braunschweig gefahren, das war ein guter Abend.
Das neue Album von Turia ist für auf jeden Fall eines der Jahreshighlights! Aber ehrlich gesagt ist es gar nicht so einfach, jetzt hier bestimmte Bandnamen raus zu hauen, dafür lässt man sich von vielem beeinflussen, was man evtl. auch gar nicht raushören kann. Da würden mir z.B. Ultha einfallen. Aber wie gesagt hören wir auch viele Bands, die man aber nicht bei uns raushören kann, z.B. aus dem War Black Metal oder eben auch Shoegaze.

AMBOSS: Wo ihr grad Ultha sagt. Ich habe gesehen, dass Andy von Ultha euer neues Album gemacht hat, aufnehmen, mischen, mastern. Wie seid ihr denn an den Herren gekommen?
TOADEATER: Wir haben ihm einfach eine E-Mail geschrieben und dann ging das Ganze auch ziemlich fix. Der Kollege bei dem wir die Sachen davor aufgenommen haben, hat seine Sache auch gut gemacht, aber man konnte schon merken, dass er sonst eher Grindcore produziert. Deswegen haben wir uns entschieden mit jemandem zusammen zu arbeiten, der aus der gleichen Ecke kommt  und dadurch eine andere Herangehensweise hat und uns auch noch Tipps geben kann.

AMBOSS: Eure neue Scheibe erscheint auf einem anderen Label. Wie kam es dazu?
TOADEATER: Unsere Tapes erscheinen immer bei Kellerassel Records. Der Bassist von Minenfeld hat dieses Label und den kennen wir. Dabei soll es auch bleiben. Mit Minenfeld waren wir zusammen bei Fucking Kill Records, welches schon ein sehr deathmatellastiges Label ist. Mit der Änderung vom Post Black hin zum eher atmosphärischen Black fühlten wir uns da nicht mehr so heimisch. Da auf dem Label auch ganz schön vielen Releases erscheinen, ist man dann eine Band unter vielen. Bei Revolvermann Records liegt der Fall ganz anders. Da ist seit Jahren nichts mehr erschienen und der Junge hatte dann voll Bock etwas mit uns zu machen. Der hängt sich da richtig rein, vor allem eben, weil er sich zu der Zeit nur um uns gekümmert hat. Wir wollten halt auch jemanden haben, der Vinyl veröffentlichen wird, das alleine zu stemmen ist schon hart. Das Release kommt dann als Kooperation mit Maniacs Records aus Münster.

 

AMBOSS: Wie habt ihr denn als Band die Corona erlebt bis jetzt? Wenig geprobt, nicht gespielt, wie die meisten anderen auch wahrscheinlich, oder?
TOADEATER: In der Anfangszeit haben wir noch in und wieder geprobt, aber das hat sich dann auch schnell erledigt. Einerseits fehlte irgendwie Inspiration andererseits haben wir den Proberaum gewechselt. Erst seit Juni proben wir wieder regelmäßig. Es wurde auch eine komplette Tour abgesagt. Da wären wir mit Sarkast aus Bremen nach Tschechien und Polen gefahren. Das war schon extrem bitter, das abzusagen. Im Oktober hätten wir mit Ahab spielen sollen, das wurde leider auch abgesagt. Läuft durch Corona halt nicht so gut, aber das betrifft uns ja nicht alleine. Im Dezember steht noch ein Auftritt in Halle an der Saale, der bis jetzt noch nicht (Stand 28.6.2020) abgesagt ist. Aber ehrlich gesagt, haben wir da eher wenig Hoffnung. Aber auf Sitzkonzerte haben wir irgendwie auch nicht wirklich Bock, der Gedanke daran ist schon seltsam.

AMBOSS: Was haltet ihr von Live-Stream-Konzerten? Habt ihr schon welche gesehen?
TOADEATER: Wir haben Auftritte von Moribound Scum und Necrophobic gesehen. Das ist doch eher eine suboptimale Lösung.
AMBOSS: Ich habe den Auftritt von Disbelief gesehen. War jetzt nicht schlecht aber auch keine gleichwertiger Ersatz.
TOADEATER: Dabei geht es ja auch in erster Linie darum den Veranstalter mit Spenden zu unterstützen.

AMBOSS: Wie sieht den euer aktueller Plan aus in Coronazeiten?
TOADEATER: Wir hätten natürlich gerne live gespielt, aber das geht natürlich nicht, deswegen konzentrieren wir uns momentan auf Werbung im Netz und neues Material zu komponieren. Ein Song ist bereits in Arbeit, der ist aber auch noch nicht fertig, aber anscheinend haben wir ja noch einiges an Zeit. Mit dem dritten Album wollen wir uns auf jeden Fall genug Zeit lassen.

 

Und jetzt noch ein Teil der Fotos für euch: