REVIEW

FLESIA „Essenz I/II“ (Black Metal)

FLESIA

„Essenz I/II“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 24.02.2023

Label: F.D.A. Records

Webseite: Instagram / Bandcamp / Spotify

FLESIA aus Leipzig gibt es seit 2020. Bereits im Jahr darauf haben sie ihr Debüt veröffentlicht und letztes Jahr gab es die EP „Essenz I“. Dieses Jahr kam dann die Compilation „Essenz I/II“ die, wie zu erwarten, die EP vom letzten Jahr enthält und zusätzlich 2 neue Songs mit veröffentlicht. Der Ablauf dagegen hat mich überrascht. Erst kommt „Vernichten“, der Opener der EP, dann „Vereinsamen I“, der erste der beiden neuen Tracks. Dann mit „Verleugnen“ der zweite Track der EP, dann „Vereinsamen II“ und zum Abschluss „Verschwenden“ der Closer der EP.
So noch nicht gesehen.
Die Band war mir vorher völlig unbekannt und als „Vernichten“ loslegte bekam ich Gänsehaut. Die erste Gitarre setzt ein und ich frage mich, ob schon Schlagzeug zu hören ist. Die zweite Gitarre kommt dazu und ich bin mir sicher, dass der Sound so geil beschissen ist, dass ich das Schlagzeug nur nicht richtig heraushören kann. Der Auftakt hat mich bis dahin irgendwie ein wenig an Ulvers „Nattens Madrigal“ erinnert, soundtechnisch.
Das so ein Sound bei F.D.A. erscheint wundert mich zwar, ist aber eigentlich egal.
(FLESIA und Toadeater sind damit von 45 Bands allerdings aktuell die beiden einzigen bei F.D.A. die Black Metal spielen. Mit Nekrarchon gibt es noch eine Black/Death-Truppe.)
Dann kommt wirklich Schlagzeug und ich bin verstört, dass ich vorher eins gehört habe, wo gar keins war. Na ja, nicht der krasse Lo-Fi-Sound über den ich mich eben noch so gefreut habe, klingt aber trotzdem wirklich gut. Ich bin da ja nicht so festgefahren. Noch verwirrter bin ich dann allerdings, als ich erfahre, dass FLESIA gar keine Gitarre in der Band haben, sondern sich auf Bass, Schlagzeug und Gesang reduziert musikalisch ausdrücken.
Die 5 Songs bringen es auf eine Gesamtlänge von 26:75min.
Der Sound ist nicht BM-typisch, passt aber wirklich gut zur Musik und ich finde es ja auch immer gut, wenn Grenzen verschoben werden können.
Die Texte, welche sich mit Sozialkritik und Misanthropie beschäftigen sind, wie an den Songtiteln eigentlich schon zu erkennen, auf Deutsch.
Der Tonträger ist, wie damals, ohne eigenen Aufdruck, was mich ein wenig an alte Veröffentlichungen von Napalm Records erinnert.
Ganz erreichen mich FLESIA noch nicht, aber ich bin schon gespannt auf die nächsten Veröffentlichungen, da ich die Truppe mehr als nur interessant finde. (hendrik)