EMPFEHLUNG, REVIEW

BOOZE CONTROL „Forgotten Lands“ (Heavy Metal)

BOOZE CONTROL

„Forgotten Lands“ (Heavy Metal)

Wertung: Empfehlung

: 22.02.2019

Label: Gates of Hell Records

Webseite: Facebook

Keine drei Jahre nach dem formidablen „The Lizard Rider„, kommen die Braunschweiger Jungs von BOOZE CONTROL mit dem Nachfolger (und gleichzeitig viertem Longplayer) aus der Hüfte.

Tja … es ist ja immer etwas problematisch, wenn man ein Album so sehr schätzt, wie ich „The Lizard Rider“ und dann etwas neues kommt … und ja, bei den ersten zwei, drei Hördurchgängen war ich etwas verkrampft, aber dann hat sich mir schlagartig alles offen dargelegt.

Und mal ganz ehrlich: Ein Album, welches mit einem knackigen Riff und gleich dem ersten furiosen Solo startet, ist so oder so schon mein Freund.
Im Verlaufe des Albums zünden die Burschen ein Feuerwerk nach dem nächsten und die Songs „Forgotten Lands“ (geiler Drive), „Attack of the Axemen“, „The Nameless“, „Spellbound“ oder „Slaying Mantis“ (was für eine geile Gitarrenarbeit!) killen ohne Ende, denn hier bekommen wir das volle Programm: großartige Vocals und Melodien, starke Gitarrenriffs und -soli und so richtig viel Energie, die sich auf den Hörer übertragen und die ich gerne und schief im Auto mitsinge.

Eines der Highlights des Albums haben sie sich allerdings für den Schluss aufgehoben: „Cydonian Sands“ ist eine Spur epischer als die anderen Songs und irgendwie denke ich, dass IRON MAIDEN der Songs auf „Dance of Death“ sehr gut zu Gesicht gestanden hätte; ich habe keinen Schimmer warum ich an dieses MAIDEN-Album denke, wenn ich den Song höre, denn ich habe es seit bestimmt zehn Jahren nicht mehr gehört, aber halte es für stark unterbewertet und „Paschendale“ ist ein Burner. Aber BOOZE CONTROL haben sich in meinen Augen und Ohren hier selbst übertroffen; es zählen weniger die eingängigen Refrains, sondern das ist epische Schmiedekunst höchster Güte! Beinahe progressiv durch die verschiedenen Parts, tollen Vocals und einem Song, der auch jenseits der Lyrics eine Geschichte erzählt. Hammer! (Nur die Sache mit dem Ausfaden müsste nochmal diskutiert werden …)

Wie bereits zuvor sind die Einflüsse von JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN, zusammen mit dem Spirit der NWoBHM, in keiner Weise von der Hand zu weisen, aber dennoch haben sie es erneut geschafft, diese Einflüsse für sich zu nutzen, anstatt einfach nur zu kopieren; denn dafür ist der Sound der Band einfach zu eigenständig. Die Rhythmussektion groovt, die das Gitarrendoppel killt und David Kuris Gesang ist grandios; vor allem, wenn er zu den hohen Schreien ansetzt. Und das Wichtigste … die Songs sind allesamt klasse und werden es schaffen, die Oldschool-Fans zu beglücken.

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Ich bin überzeugt, dass „Forgotten Lands“ mit „The Lizard Rider“ gleichzieht und wenn die Band sagt, dass es sich anfühlt, „als wären sie angekommen“, kann ich das bestätigen, denn dieses Album klingt in sich geschlossen und strahlt eine Selbstverständlichkeit aus, die BOOZE CONTROL mit einer ebensolchen auf der Heavy Metal-Landkarte positioniert.

Das Album ist sowohl bei dem Cruz del Sur-Sublabel Gates of Hell Records, aber auch bei der Band direkt als CD, Vinyl, limitiertes Tape und Download erhältlich. (chris)